Jahresurlaub


Und schon ist er wieder fast vorbei – ohne Strand und Meer, ohne Berge, ohne Chillen und Wellness.
Dafür mit neuer Ausstellung, Jazzweekend, Omawohnungsanmietung und Auto-TÜV.

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Entspannung geht irgendwie anders?


18 Antworten zu “Jahresurlaub”

  1. Jein. Ausstellung und Jazzweekend schon, alles andere sind Dinge, die erledigt werden müssen und die neben dem Job nicht erledigt werden können. Aber wem erzähle ich das? ;-)

  2. Genau mindestens 36 Stunden!
    Und die Erbeermarmeladenzeit geht hier gerade nahtlos in die Pflaumenkuchenzeit über. Manchmal denke ich ja selbst, ich hab‘ ’ne Klatsche.

  3. Falls es ein Trost ist, auch meine bessere Hälfte hat gerade festgestellt, dass vom anstehenden Urlaub eine Woche für -urlaubsferne- Dinge genutzt werden muss, die sonst nebenher nicht zu bewältigen sind.

  4. Oh ja, das ist ein Trost!
    Kommt es mir nur so vor, oder war es früher anders? Ich weiß immer nicht, ob ich nur langsamer werde, oder die Aufgaben sich mehren und mehren. Kleinigkeiten alles, aber zusammen genommen ein riesen Berg.

    (Schönen Gruß an die bessere Hälfte! :-) )

  5. oh, schön, Euch geht es also gut und normal :-)
    (willst du wirklich hören, dass irgendwann ein Zeitpunkt kommt, an dem die Leistungsfähigkeit unmerklich abnimmt….)

    schöne grüße aus dem regnerischen süden
    (ich habe 1 (!) tag gebraucht um die lächerliche einkaufsliste der schule abzuarbeiten und mir fehlen immer noch das a5 hausaufgabenheft und der blaue heftumschlag und was zum teufel ist eine knetunterlage)

  6. Diese Einkaufslisten haben mir damals auch ein paar graue Haare beschert – ich fühle mit Dir!
    Meine Gören machen das ja seit geraumer Zeit selbst und dafür bin ich sehr dankbar. (Muss nur jeweils am Anfang des Schuljahres die Kohle für das Zeug zur Verfügung stellen und ich bin jedes Mal ein wenig, äh, erschüttert?)
    Knetunterlage ? – eine einfache Pappe ist sicher nicht gemeint. (HERRJE!!! Als hätte man nicht schon genug Probleme, wa?))

  7. Das Leben ist schön, es geht uns allen gut, und um mit Obelix zu sprechen „die spinnen, die Römer“
    Ich bin froh, dass ich meinen Lebensunterhalt verdienen darf, sonst wüsste ich nicht wie ich die Forderungen der Schule (Deckfarben z.B. Pelikan), das heißt also 15 € Marke versus 4 € Discounter, noch bezahlen kann :-)

  8. Ja, ich bin auch froh, dass ich einen Job habe!
    Manchmal grenzt es echt an was, mit welcher Selbstverständlichkeit z.B. Materialien für den Kunstunterricht für nur mal eben 20, 30, 50 Euronen pro Nase eingekauft werden, oder einwöchige Klassenfahrten, die pro Schüler mehr kosten als das, was ich für eine Woche Urlaub für vier Personen plus Hund bezahle.
    Eltern sind Dukatenesel und wer’s nicht aufbringen kann, kann ja bei den anderen Eltern betteln gehen. (Ich frage mich manchmal, wie das Menschen mit mehr als ein, zwei Kindern hinbekommen!)
    Und Markenware zu verlangen ist ja wohl der allergrößte Hammer! Kriengwa Provision, wa? Boah ey!

    (Wobei ich gern bereit bin, für die Bildung meiner Kinder auch entsprechend Kohle hinzulegen. Allerdings erschließt sich mir der pädagogische Wert einer Klassenfahrt an den spanischen Ballermann, mit Disko und Saufen am Strand ebeno wenig, wie der des Bastelns mit vorgefertigten Edelmaterialien.)

  9. Neulich im Musikunterricht, ja, Musikunterricht, das muss betont werden.

    Wir machen jetzt mal ein Projekt. Jeder baut sich einen Synthesizer. Wie gesagt, Musikunterricht.

    Nun sind moderne Elektronikkomponenten billig. Dumm nur, dass moderne Komponenten ungeheuer klein sind. Bauteile mit den Abmessungen 1 * 0,51 mm gelten schon als groß. Damit etwas zu bauen kann man Kindern nicht zumuten. Abgesehen davon, dass die notwendigen Werkzeuge ebenfalls nicht vom Himmel fallen und Fachkenntnisse und handwerkliche Begabung benötigt wird.

    Also müssen Bauteile her, die, wie ich lernen durfte, schon fast als historisch gelten, die man wochenlang zusammensuchen muss und bei denen ein Teil mal eben das 100-fache oder mehr der modernen Bauteile kostet. Dazu noch ein System zum lötfreien Aufbau von Prototypen. Die von der Lehrerin vorgeschlagenen Reißnägel sind zum Zusammenbau nämlich so hilfreich wie ein Holzhammer in der Anästhesie.

    Eine Geheimwaffe braucht man auch noch. Einen Ingenieur, der aus der wirren Bastelanleitung der Musiklehrerin die benötigten Bauelemente raus liest, fehlende Angaben mal eben ausrechnet, weiß wo man die historischen Bauteile noch bekommt und dem Kind beim Aufbau *hust* hilft *hust*.

    Das ergab in der Klasse den einzigen Synthesizer der Töne von sich gab. Aber Hauptsache Frau Lehrerin hat mal ein Projekt gemacht. So richtig modern, so.

  10. Reißnägel? Neenich! Hat die Frau Musiklehrerin denn mal einen Prototyp nach eigener Anleitung gebastelt?
    Was mich immer wieder mit vor Staunen offenem Mund dastehen lässt, das sind diese offensichtlichen Allmachts- und -wissensgefühle mancher Zeitgenossen ( und -genossinnen… sind wa ma janz p.c., wa? ;-) ). In manchen Berufsgruppen scheint es eine übermäßige Häufung zu geben…
    …meine eigene will ich da gar nicht ausnehmen – da gibt es auf genügen Exemplare, dero von Gottes Gnade.

  11. Frau Musiklehrerin hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Prototyp gebaut. Weder nach eigener Anleitung noch anders. Sie ist der Typ, bei dem man sich wundert, dass sie sich ohne Hilfe selbst ein Butterbrot schmieren kann. Man muss befürchten, dass sie sich schon beim Versuch schwere Verletzungen zugefügt hätte.

    Die Idee stammte, soweit ich das verfolgen konnte, aus einem ganz modernen Musikpädagogik-Buch. Was da so als modern durchgeht. Besagter Ingenieur war dankbar, dass die moderne Musikpädagogik das Röhrenzeitalter schon überwunden hatte. Wenn auch nur knapp.

    Frau Lehrerin hat auf Basis der groben Skizze in dem Buch eine musisch-kreative Bastelanleitung verfasst. Frei nach dem Motto, die Gesetze der Physik gelten für mich als Künstlerin nicht.

  12. Verstehe, so ein alt gewordenes, kleines Mädchen?
    Was Du da schilderst erinnert mich stark an die Aktionen, die mein Sohn als Drei-, Vierjähriger so drauf hatte: Radio auseinanderschrauben und sich dann wundern, dass es nach dem Zusammenschrauben nicht mehr funktioniert und ein paar Einzelteile übrig geblieben sind.
    Einen Erwachsenen, der so etwas macht, würde man eigentlich einer entsprechenden Diagnostik zuführen.
    Aber das Tolle ist: Hierzulande dürfen solche Menschen unsere Kinder unterrichten! Mit Vorbildfunktion und ordentlichem Gehalt!
    Isch kriech sonnen Haltz!

    (Allüberall redet man von QM, deren Sinnhaftigkeit sicher in vielen Fällen auch in Frage zu stellen ist. Nur in der Schule bekommt man ein Schulterzucken und ein „wir kennen das Problem“ wenn man auf nicht zu übersehende psychiatrische Erkrankungen eines Lehrers hinweist. Jeder Arbeiter an der Maschine wird in anständigen Betrieben aus dem Verkehr gezogen, wenn er entsprechend auffällig wird. In der Schule kann einer mit florider Schizophrenie weiter unterrichten. Alles schon erlebt. Es ist zum Heulen!)

  13. Ich bin da hin und her gerissen. Ich bin kein Fan von diesem normierten, glattgebürsteten Menschenbild, das uns zum Beispiel die Business-Kasper gebracht hat http://www.youtube.com/watch?v=R-O3V_8Q_vU :-) Oder von Firmen, die ein Problem mit nicht streng konformen Mitarbeitern haben und Denunzianten-Telefone einrichten, bei denen die Kollegen zu melden sind.

    Mir ist auch die Medizin mit ihrem Anspruch zu definieren was „normal“ und was nicht mehr normal ist zutiefst suspekt. Da scheint es, sagen wir mal „Rechtsradikale“ zu geben, die die Grenzen sehr eng ziehen möchten. Nicht zu vergessen die „Geschäftemacher“, die neue psychische Störungen erfinden oder aufbauschen. ADHS geht mir in diese Richtung.

    Auf der anderen Seite, wenn ich an meine Schulzeit und an mein Studium denke, dann hatte fast jeder meiner Lehrer und jeder meiner Professoren einen veritablen Knall. Bei den heutigen Lehrern scheint es schlimmer geworden zu sein. Das fragt man sich schon, was die Kriterien für die Staatsexamen sind und warum das Fachpersonal danach machen kann was es will.

  14. Die normierten Glattgebürsten sind ja ebenfalls nicht ohne Probleme – ganz im Gegenteil! Und einen veritablen Knall meine ich auch nicht, sondern handfeste Störungen, die auch den Betroffenen gefährden. So wie ein Staplerfahrer mit Gleichgewichtsstörungen – gleich welcher Genese – nicht arbeitsfähig ist, so ist es ein Lehrern mit ausgeprägtem Alkoholproblem, oder massiven Halluzinationen eben auch nicht mehr.
    Und jede Zeit hat ihre psychiatrische Modediagnose, das stimmt und dass damit Geschäfte gemacht werden, gar keine Frage (und dass mich das ebenso ankotzt auch nicht ;-) )

  15. Vor geraumer Zeit erfuhr ich, dass es „Schmerzpatienten“ gibt. Die haben angeblich keine Krankheit, sondern die Schmerzen sind die Krankheit, losgelöst von der Ursache. Sachen gibt’s in der Medizin…

  16. Ja doch, so etwas gibt es. Verantwortlich dafür ist das „Schmerzgedächtnis“, die Chronifizierung eines Schmerzes, der zu lange nicht behandelt wird und der dann auch ohne Auslöser weiter bestehen bleibt, weil sich im Gehirn die entsprechenden Bahnungen festgefahren haben. Man kann das elektrophysiologisch nachweisen.
    Schmerz kann also durchaus eine eigenständige Erkrankung werden.
    Was allerdings ohne greifbare Ursache daher kommt, das sind Erkrankungen wie die immer noch allseits heftig umstrittene Fibromyalgie. Die einen sagen, das wäre eine Erfindung aus den USA, die anderen killen einen, wenn man infrage stellt, dass es diese Diagnose gibt. Schwieriges Feld, aber auch diese Menschen (meist sind es Frauen) leiden massiv und müssen irgendwie therapiert werden.
    Auf der anderen Seite hat man aber auch bei vielen Patienten ein ausgeprägte Rentenbegehren (u.a. Lehrer führen hier die Liste derer an, die in dieser Richtung ganz besonders begehrlich sind.) Neuesten Erkenntnisse zu Folge hat dies nicht primär etwas mit der objektiven Belastung von Lehrern, sondern mit der Auslese des Kollektivs zu tun, das zum nicht geringen Teil diesen Beruf mit falschen Vorstellungen von viel Freizeit etc. anstrebt. Die Sozialmedizin geht in die Richtung einer entsprechenden Eignungsprüfung derjenigen, die den Lehrerberuf ergreifen wollen. Ich finde, das ist durchaus ein Schritt in die richtige Richtung – sowohl volkswirtschaftlich gesehen, als auch im Hinblick auf die Qualität der schulischen Ausbildung, als auch für denjenigen, der u.U. mit falscher Motivation diesen Beruf anstrebt. Es sind halt nicht alle Menschen für alles geeignet und in anderen Berufen sind Eignungstest längst etabliert (siehe Piloten etc.).