boah! Das sind ja unglaubliche Kraft- und Energiepakete! Die müssen wirklich in die richtigen Hände, sonst ist die Katastrophe vorprogrammiert! Gut dass Eure Nami gut hört und erzogen ist! Höhenangst kenne die ja wohl auch nicht! Echt krass die Hunde in dem Video!
Ja, die beeindrucken mich auch, wobei Frollein Hund schon auch diese Anlagen in sich trägt. Die Bewegungsabläufe sind absolut typisch – dieses katzenartige Klettern (wobei sie bisher noch auf keinen Baum geklettert ist, das ist wirklich der Hammer im Video), die weiten und hohen Sprünge, das rehartige Gehüpfe durch das hohe Gras. Wir haben leider auch den Verdacht, dass die „Vorbesitzer“ sie in Richtung Schutzhund prügeln trainieren wollten. Sie zeigt(e) manchmal Verhaltensweisen, die ich nicht unbedingt in das Standardrepertoire eines Hundes einordnen würde – daran und an dem recht ausgeprägten Territorialverhalten Fremden gegenüber arbeiten wir gerade noch.
Andererseits können wir der jungen Dame z.B. ohne weiteres in den Rachen greifen und ihr dort (unpassendes) Futter raus angeln, ohne dass sie auch nur mit der Wimper zuckt. Sie wartet, bis man ein ihr vor die Füße geschmissenes Filetstück frei gibt und lässt sich vom Futternapf abrufen.
Und gerade waren wir beide im stockdunklen Wald bei strömendem Regen unterwegs – ganz ehrlich, das würde ich mich hier ohne diesen speziellen Hund nicht trauen. (Sie war die ganze Zeit dicht neben mir und hat mit der Schnauze immer wieder Kontakt zu meiner Hand gesucht.)
Die Profis unter den Ausbildern für Einsatzzwecke bringen auch Schutzhunde hervor, die absolut umweltsicher sind. Allerdings stecken sie auch von kleinauf enorm viel Zeit in Erziehung und Ausbildung der Hunde. Da gibt es wunderbare Exemplare.
Ein großer Teil der Freizeithundesportler aber hat schon diese Zeit nicht oder will sie sich nicht nehmen. Stattdessen wird dann für eine Prüfung auf dem Hundeplatz „gepfuscht“, die man irgendwie bestehen will – und im Alltag machen sie einen großen Bogen um alles, was des Weges kommt.
Das ist, als führe ich einmal die Woche mit meinem Rennrad ein paar Kilometer ins nächste Café und wollte dann die Leistungen eines Profis bei der Tour der France vollbringen. Das geht nicht.
Und extreme ausgebildete Vierbeiner, wie sie bei Antiterroreinheiten eingesetzt werden oder die man ein Atomkraftwerk bewachen lässt, die haben in Händen von Privatleuten im Alltag ohnehin nichts zu suchen. Sie werden von ihren (verantwortungsbewussten) Besitzern dort auch nicht geführt.
Ja, so ist es. „Schutzhundesport“ oder so ähnlich nennt sich das Ganze. Preußisch geprägt mit Prüfung und Gütesiegel – nur leider oftmals mit vollkommen unsozialem Ergebnis.
Nee, in die Richtung will ich auf gar keinen Fall mit ihr gehen, ganz im Gegenteil. So umweltsicher wie möglich soll sie werden, in vielen Belangen ist sie das ja auch schon (im Umgang mit anderen Hunden hatten wir bislang nur einmal ein Problem, da ist sie von einem Schäferhund gebissen worden – ansonsten kommuniziert sie da sehr geschickt und ist auch kleineren Hunden gegenüber absolut freundlich.)
Morgen gehen wir wieder Wochenmarkt gucken. Langsam, langsam erst mal ruhig und gelassenes Sitzen am Parkplatz mit Blick auf die vielen Menschen üben.
Die Begrifflichkeiten wurden mittlerweile ausgetauscht. Es heißt mittlerweile „Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde“. Inhaltlich besteht sie wie früher aus den drei Bereichen:
Abteilung A – Fährte/Spur
Abteilung B – Unterordnung/Gehorsam
Abteilung C – Schutzdienst/Verteidigung
Die Mannarbeit (C) ist also nur ein Bestandteil. Insgesamt soll der Hund in all seinen trieblichen Veranlagungen angesprochen und ausgelastet werden. Vielleicht schreibe ich dazu noch einmal etwas, das ist ein weites Feld…
Oh ja, bitte!
@pepa:
Das Klettern auf Bäume hebt sich Nami wahrscheinlich als Überraschung für eine nervende Katze auf. :-)
@kreuzbube:
Dein Video zeigt wirklich sehr gut, wie viel Energie und Lebensfreude in diesen Hunden steckt, und wie schwierig es ist, sie positiv auszulasten.
Wichtig ist einfach, dass man sich mit den Tieren beschäftigt, und dass sie Spaß haben. Egal, um [url=http://www.youtube.com/watch?v=pXElh_VM0Uc]was für einen Hund[/url] es sich handelt.
MiniMoppel, das ist in diesem Bereich mit das Schärfste, was ich bislang gesehen habe. Meine Güte! Beachtlich finde ich vor allem, dass der Hund eine ungemein gute Motorik aufweisen und vor allem sehr fruchtlos und sicher sein muss. Er ist sich seiner Möglichkeiten sehr gewiss, das Äquivalent dessen, was man beim Menschen als Mut bezeichnet. Mit einem ängstlichen, unsicheren Tier ginge das nicht.
Ich wünschte, dieser TV-Hundeprofi würde mal so einen Hund in die Finger bekommen. Ne falsch, dass so ein Hund mal den Hundeprofi in die Pfoten bekommt:
Hundebesitzer: Herr Rütter, mein Hund ist nicht ausgelastet.
Herr Rütter: Was macht er denn?
HB: Er klettert Wände hoch.
Herr Rütter: Das ist normalerweise in ein paar Tagen in den Griff zu bekommen.
HB: Sicher?
HR: Ganz sicher. Räumen Sie das Futter weg. Ich will, dass der Hund nur noch von Ihnen Futter erhält.
HB: Aber Herr Rütter, er klettert Wände hoch.
HR: Ja, der soll von ihnen existenziell abhängig werden.
HB: Aber er klettert Wände hoch!
HR: Ja, das gibt sich. Bald müssen Sie nicht mehr alle paar Wochen neu tapezieren, weil er die Tapete zerkratzt.
HB: Er zerkratzt keine Tapete. Er klettert Wände hoch. Können Sie sich ihn nicht mal ansehen?
HR: Na gut, ich komme vorbei.
[Rütter steht vor einem 3m hohen Zaun]
HR: Na, wo ist denn der kleine Racker?
[Hund kommt hinter dem Zaun angelaufen, springt drüber und voll auf Rütter drauf]
[PLATSCH]
HAHA! Schöne Vorstellung, Erwin!
:-))))
der Mario Barth der Hundeerziehung….
Ächz. Zuvorgekommen. Es begab sich im Frühjahr 2010, da fand ein Symposium unter Mitwirkung eines halben Dutzends Hundetrainer und etwa 300-köpfiger Publikumsschar statt, die sich aus anderen Trainern und interessierten Hundehaltern zusammensetze. Da sollte jeder Trainer einen Vortrag halten und darstellen, wie er die Hundeerziehung sieht. Darunter auch Martin Rütter, der als Referent zusagte.
Im weiteren Verlauf überlegten sich Veranstalter und die anderen Trainer, einen praktischen Teil anzufügen. Die Trainer sollten nicht nur vortragen, sondern ihre Herangehensweise einmal vorführen. Live. Vor dem Publikum. Anwesende Gäste aus dem Publikum konnten sich frei aussuchen, welcher Trainer mit ihrem problematischen Hund arbeiten solle. Die Trainer kannten die Hunde vorher nicht. Natürlich ging es nicht darum, in einer halben Stunde den Hund umzukrempeln. Aber vor aller Augen zeigen, wie sie so einen Fall angehen würden, das sollten sie. Alle Trainer kamen dem nach, zeigten ihre Ansatzpunkte auf. Bis auf einen.
Morgens um 8:30 Uhr verkündete der Veranstalter, Martin Rütter sei krank und könne nicht auftreten.
Warum wundert mich das jetzt so überhaupt ganz und gar nicht…. ;-)
„Eigentlich“ wollte ich ja keine Namen nennen bei meinen Erzählungen über Hunde. Oftmals ist es ja so, dass Hundetrainer es wahrlich nicht leicht haben mit Hundehaltern. Zudem ist es bei solchen Sendungen so wie bei der Nationalmannschaft. 80 Millionen Bundestrainer wissen es besser. Wenn man sich aber so ins Rampenlicht begibt, dann darf man nicht kneifen, wenn es gilt.
„Wer sich ins Rampenlicht begibt…“
Wie in allen anderem Bereichen auch: Diejenigen, die über das größte Fachwissen verfügen, sind nicht nur nicht zwangsläufig, sondern eher selten diejenigen mit der größten Medienpräsenz.
(Analog dazu sollte man in einem Krankenhaus auch am besten die-/denjenigen Oberärztin/arzt mit der kürzesten Publikationsliste aufsuchen – wer sich um seinen eigentlichen Job kümmert hat meist keine Zeit für Zirkus.)
17 Antworten zu “Mali-Nasen”
boah! Das sind ja unglaubliche Kraft- und Energiepakete! Die müssen wirklich in die richtigen Hände, sonst ist die Katastrophe vorprogrammiert! Gut dass Eure Nami gut hört und erzogen ist! Höhenangst kenne die ja wohl auch nicht! Echt krass die Hunde in dem Video!
Ja, die beeindrucken mich auch, wobei Frollein Hund schon auch diese Anlagen in sich trägt. Die Bewegungsabläufe sind absolut typisch – dieses katzenartige Klettern (wobei sie bisher noch auf keinen Baum geklettert ist, das ist wirklich der Hammer im Video), die weiten und hohen Sprünge, das rehartige Gehüpfe durch das hohe Gras. Wir haben leider auch den Verdacht, dass die „Vorbesitzer“ sie in Richtung Schutzhund
prügelntrainieren wollten. Sie zeigt(e) manchmal Verhaltensweisen, die ich nicht unbedingt in das Standardrepertoire eines Hundes einordnen würde – daran und an dem recht ausgeprägten Territorialverhalten Fremden gegenüber arbeiten wir gerade noch.Andererseits können wir der jungen Dame z.B. ohne weiteres in den Rachen greifen und ihr dort (unpassendes) Futter raus angeln, ohne dass sie auch nur mit der Wimper zuckt. Sie wartet, bis man ein ihr vor die Füße geschmissenes Filetstück frei gibt und lässt sich vom Futternapf abrufen.
Und gerade waren wir beide im stockdunklen Wald bei strömendem Regen unterwegs – ganz ehrlich, das würde ich mich hier ohne diesen speziellen Hund nicht trauen. (Sie war die ganze Zeit dicht neben mir und hat mit der Schnauze immer wieder Kontakt zu meiner Hand gesucht.)
Die Profis unter den Ausbildern für Einsatzzwecke bringen auch Schutzhunde hervor, die absolut umweltsicher sind. Allerdings stecken sie auch von kleinauf enorm viel Zeit in Erziehung und Ausbildung der Hunde. Da gibt es wunderbare Exemplare.
Ein großer Teil der Freizeithundesportler aber hat schon diese Zeit nicht oder will sie sich nicht nehmen. Stattdessen wird dann für eine Prüfung auf dem Hundeplatz „gepfuscht“, die man irgendwie bestehen will – und im Alltag machen sie einen großen Bogen um alles, was des Weges kommt.
Das ist, als führe ich einmal die Woche mit meinem Rennrad ein paar Kilometer ins nächste Café und wollte dann die Leistungen eines Profis bei der Tour der France vollbringen. Das geht nicht.
Und extreme ausgebildete Vierbeiner, wie sie bei Antiterroreinheiten eingesetzt werden oder die man ein Atomkraftwerk bewachen lässt, die haben in Händen von Privatleuten im Alltag ohnehin nichts zu suchen. Sie werden von ihren (verantwortungsbewussten) Besitzern dort auch nicht geführt.
Ja, so ist es. „Schutzhundesport“ oder so ähnlich nennt sich das Ganze. Preußisch geprägt mit Prüfung und Gütesiegel – nur leider oftmals mit vollkommen unsozialem Ergebnis.
Nee, in die Richtung will ich auf gar keinen Fall mit ihr gehen, ganz im Gegenteil. So umweltsicher wie möglich soll sie werden, in vielen Belangen ist sie das ja auch schon (im Umgang mit anderen Hunden hatten wir bislang nur einmal ein Problem, da ist sie von einem Schäferhund gebissen worden – ansonsten kommuniziert sie da sehr geschickt und ist auch kleineren Hunden gegenüber absolut freundlich.)
Morgen gehen wir wieder Wochenmarkt gucken. Langsam, langsam erst mal ruhig und gelassenes Sitzen am Parkplatz mit Blick auf die vielen Menschen üben.
Die Begrifflichkeiten wurden mittlerweile ausgetauscht. Es heißt mittlerweile „Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde“. Inhaltlich besteht sie wie früher aus den drei Bereichen:
Abteilung A – Fährte/Spur
Abteilung B – Unterordnung/Gehorsam
Abteilung C – Schutzdienst/Verteidigung
Die Mannarbeit (C) ist also nur ein Bestandteil. Insgesamt soll der Hund in all seinen trieblichen Veranlagungen angesprochen und ausgelastet werden. Vielleicht schreibe ich dazu noch einmal etwas, das ist ein weites Feld…
Oh ja, bitte!
@pepa:
Das Klettern auf Bäume hebt sich Nami wahrscheinlich als Überraschung für eine nervende Katze auf. :-)
@kreuzbube:
Dein Video zeigt wirklich sehr gut, wie viel Energie und Lebensfreude in diesen Hunden steckt, und wie schwierig es ist, sie positiv auszulasten.
Wichtig ist einfach, dass man sich mit den Tieren beschäftigt, und dass sie Spaß haben. Egal, um [url=http://www.youtube.com/watch?v=pXElh_VM0Uc]was für einen Hund[/url] es sich handelt.
Tschuldigung.
MiniMoppel, das ist in diesem Bereich mit das Schärfste, was ich bislang gesehen habe. Meine Güte! Beachtlich finde ich vor allem, dass der Hund eine ungemein gute Motorik aufweisen und vor allem sehr fruchtlos und sicher sein muss. Er ist sich seiner Möglichkeiten sehr gewiss, das Äquivalent dessen, was man beim Menschen als Mut bezeichnet. Mit einem ängstlichen, unsicheren Tier ginge das nicht.
Hammer! Was für ein Hund!
Die anderen Teile sind auch nicht schlecht http://www.youtube.com/watch?v=NgONhm_HtCc (man beachte 3:30)
Ich wünschte, dieser TV-Hundeprofi würde mal so einen Hund in die Finger bekommen. Ne falsch, dass so ein Hund mal den Hundeprofi in die Pfoten bekommt:
Hundebesitzer: Herr Rütter, mein Hund ist nicht ausgelastet.
Herr Rütter: Was macht er denn?
HB: Er klettert Wände hoch.
Herr Rütter: Das ist normalerweise in ein paar Tagen in den Griff zu bekommen.
HB: Sicher?
HR: Ganz sicher. Räumen Sie das Futter weg. Ich will, dass der Hund nur noch von Ihnen Futter erhält.
HB: Aber Herr Rütter, er klettert Wände hoch.
HR: Ja, der soll von ihnen existenziell abhängig werden.
HB: Aber er klettert Wände hoch!
HR: Ja, das gibt sich. Bald müssen Sie nicht mehr alle paar Wochen neu tapezieren, weil er die Tapete zerkratzt.
HB: Er zerkratzt keine Tapete. Er klettert Wände hoch. Können Sie sich ihn nicht mal ansehen?
HR: Na gut, ich komme vorbei.
[Rütter steht vor einem 3m hohen Zaun]
HR: Na, wo ist denn der kleine Racker?
[Hund kommt hinter dem Zaun angelaufen, springt drüber und voll auf Rütter drauf]
[PLATSCH]
HAHA! Schöne Vorstellung, Erwin!
:-))))
der Mario Barth der Hundeerziehung….
Ächz. Zuvorgekommen. Es begab sich im Frühjahr 2010, da fand ein Symposium unter Mitwirkung eines halben Dutzends Hundetrainer und etwa 300-köpfiger Publikumsschar statt, die sich aus anderen Trainern und interessierten Hundehaltern zusammensetze. Da sollte jeder Trainer einen Vortrag halten und darstellen, wie er die Hundeerziehung sieht. Darunter auch Martin Rütter, der als Referent zusagte.
Im weiteren Verlauf überlegten sich Veranstalter und die anderen Trainer, einen praktischen Teil anzufügen. Die Trainer sollten nicht nur vortragen, sondern ihre Herangehensweise einmal vorführen. Live. Vor dem Publikum. Anwesende Gäste aus dem Publikum konnten sich frei aussuchen, welcher Trainer mit ihrem problematischen Hund arbeiten solle. Die Trainer kannten die Hunde vorher nicht. Natürlich ging es nicht darum, in einer halben Stunde den Hund umzukrempeln. Aber vor aller Augen zeigen, wie sie so einen Fall angehen würden, das sollten sie. Alle Trainer kamen dem nach, zeigten ihre Ansatzpunkte auf. Bis auf einen.
Morgens um 8:30 Uhr verkündete der Veranstalter, Martin Rütter sei krank und könne nicht auftreten.
Warum wundert mich das jetzt so überhaupt ganz und gar nicht…. ;-)
„Eigentlich“ wollte ich ja keine Namen nennen bei meinen Erzählungen über Hunde. Oftmals ist es ja so, dass Hundetrainer es wahrlich nicht leicht haben mit Hundehaltern. Zudem ist es bei solchen Sendungen so wie bei der Nationalmannschaft. 80 Millionen Bundestrainer wissen es besser. Wenn man sich aber so ins Rampenlicht begibt, dann darf man nicht kneifen, wenn es gilt.
„Wer sich ins Rampenlicht begibt…“
Wie in allen anderem Bereichen auch: Diejenigen, die über das größte Fachwissen verfügen, sind nicht nur nicht zwangsläufig, sondern eher selten diejenigen mit der größten Medienpräsenz.
(Analog dazu sollte man in einem Krankenhaus auch am besten die-/denjenigen Oberärztin/arzt mit der kürzesten Publikationsliste aufsuchen – wer sich um seinen eigentlichen Job kümmert hat meist keine Zeit für Zirkus.)