Ähm, ich hätt da mal ’ne Frage


Kennt hier jemand zufällig eine/n gute/n Piercer/in in Berlin oder Potsdam?

Tochterkind will sich Ohrlöcher stechen lassen und Anästhesistenmutter hätte das am liebsten unter sterilen Kautelen im Op. Da aber die lieben (ärztlichen) Kollegen nicht so viel Erfahrung im Stechen von Ohrlöchern haben, die Öhrchen des Kindes klein und die Gefahr, dass die Dinger schief werden groß ist, ich auch zu den Juwelierverkaufskräften, was die Kenntnisse bezüglich Sterilität im Allgemeinen angeht kein allzu großes Vertrauen habe, dachte ich mir, nun ja. Ein wenig gruselig finde ich die Läden ja schon, aber ich vermute mal, da sind wir am besten aufgehoben?

Was meint Ihr?

(Und ja, meine Tochter ist mit 14 in der Lage eine solche Entscheidung zu treffen. Manch einer mag das mit 40 noch nicht sein, aber sie ist es. Auch wenn ich selbst dieses Rumstechen ohne zwingenden Grund nicht so toll finde, es ist okay.)


6 Antworten zu “Ähm, ich hätt da mal ’ne Frage”

  1. Ich empfehle, zu einem Goldschmied zu gehen, keine Filiale einer Kette, sondern so richtig, mit Goldschmiedemeister/in. Vor knapp 10 Jahren wurde bei einem Goldschmied sogar mein Gesicht vermessen, um den richtigen Ort für meine Ohrlöcher zu finden (ich habe zwei verschieden grosse Ohren).

  2. Hm, also als ich mich neulich wegen meiner Recurrensparese in die Hände meines HNO-Arztes begeben habe, habe ich dort auf einem Plakat gelesen, dass der auch Ohrloch-Stechen anbietet. Nutzt ihnen jetzt zwar nicht viel, weil in Stuttgart – aber vielleicht mal bei den HNO’s in der Umgebung nachfragen? Da wär das mit der Sauberkeit / Sterilität zumindest leichter zu gewährleisten.

  3. Ein guter Juwelier macht das richtig. Das sind in den „Pistolen“ auch Einmalwerkzeuge, die für jeden Ohrschuss eingesetzt werden.

    Persönlich kenne ich keinen Piercer, die hier machen einen ganz sauberen Eindruck: http://www.wir-sind-die-lieben.de/index.html und ansonsten gibt es überall im Regenbogenviertel (Nollendorfplatz) viele Tattoo-Läden.

  4. hier in wien gibt es einen niedergelassenen chirurgen, der das ausgezeichnet macht. nutzt jetzt nur bedingt, ist aber vielleicht ein ideenansatz.
    auch ältere hausärzte haben da manchmal übung.

    meine tochter wollte auch unbedingt damals mit acht jahren, die freundin meines bruders – juwelierin und juwelierstochter – machte das dann, weil, ich war ja nicht in wien und da ich beauftragt hatte, wenn, dann zu unserem hausarzt zu gehen, von dem ich wusste dass er das kann und macht, da gingen mutter und bruder mit meinem kind natürlich justament zur bruderfreundin.

    das ergebnis waren schiefe, nicht symmetrische löcher, die aufs übelste eiterten, weil der trampel auch noch je zweimal gestochen hat und sich so in jedem kinderohrläppchen ein hübsches abszess bilden konnte.

    war aber nicht weiter tragisch, eine unmenge antibiotika, ein paar kleine schnitte damit der eiter ordentlich abfliessen konnte, hübsche verbände, und zwei jahre bis die chose wieder zugewachsen war. der hausarzt des vertrauens stach dann neu, ganz tadellos, ohne irgendwelche probleme.

    p.s.: der trampel lebt noch, ich habe sie – gott sei dank – nur einmal gesehen, aber da waren zeugen dabei.

  5. Nachdem ich mich nun schon einige Zeit lebensbereichernd-erheiternd diesen Blog miterleben darf: Tusch, Japeau + Danke für diese lebensklug-sensiblen Menschen!
    Nun auch mein Achtsamkeits-Tipp:
    die Platzieung der Ohrlöcher wird vorher aufgepunktet (angezeichnet, denn die „naturgegebene Schwerkraft der zu schmückenden Jahrzehnte“, auch von Ohren, ist nicht zu unterschätzen)-
    Idealerweise verzichtet Frau/Mann später auf zu schweres Werk für zarte Ohrläppchen- abschreckende Detailbeispiele gibt es in den Medien-
    Es werden mit der Pistole automatisch aseptische Ohrstecker eingeschossen (klingt brutal, lässt einen kurz erbleichen, ist aber danach schmerz-und beschwerdefrei) Hände einige Tage fern der Ohren bewegen!!, auch wenn es schwer fällt-
    Auf Ringe, Ketten und anderen schönen Schnicknack verzichte ich inzwischen gern, doch Ohrringe als schmückend- dezentes Beiwerk mag ich nimmer missen und auch „Töchterlein“ hat es nie bereut-
    Gutes Gelingen, viel abwechslungsreiche Freude damit und alé Courage!
    Sollten im Zeitenlauf Stücke verloren gehen, schmücke ich u.a.. den Weichnachtsstrauß mit verbliebenen Einzelteilen und erinner mich vieler schöner Ohrring-Geschichten…

  6. Danke für die vielen Hinweise!
    Und herzlich willkommen all denjenigen die hier zum ersten Mal kommentieren! :-)

    Tochterkind hat inzwischen selbst recherchiert und einen Goldschmied ausfindig gemacht, der vielen ihrer ehemaligen Grundschulklassenkameradinnen die Ohren perforiert hat. Keine hatte Probleme und alle Löcher sitzen 1a. (Ist aber schon klar, dass ich da erstmal abgerufen und denen ein Loch ins Ohr in den Bauch gefragt habe. Erste Gegenfrage war: „Wie alt ist denn ihre Tochter?“ Als ich das Alter nannte, kam ein: „Das ist in Ordnung, früher empfehlen wir das nämlich nicht!“ Fand ich schon mal sympathisch. Eine Entzündungsfrequenz von etwa 5 % hätten sie – okay, damit kann ich leben, das kann ja auch selbstgepult sein. Die machen dann auch so etwas wie eine Nachsorge – finde ich okay, das wird es dann wohl werden.

    Frau Kelef, ihre arme Tochter tut mir heute noch leid!
    Und dd-jazz: Das mit dem Weihnachtsbaumschmuck finde ich eine dermaßen gute Idee!