Hier ist es still geworden.
Die Tage sind und waren so vollgestopft mit Dringlichkeiten, dass für Einträge keine Zeit mehr geblieben ist.
Neben viel Arbeit auf der Arbeit, ist das Leben meiner Mutter immer wieder neu zu sortieren und zu checken, wie es bestmöglich weitergeht. Diese beiden Punkte nehmen schon knapp 99% meiner Zeit in Anspruch.
Gestern dann ein schöner Fototermin bei Preisträgerkonzert von Jugend Jazzt. Wobei es für meinen Geschmack deutlich mehr vom feinen Jazz und deutlich weniger Reden hätte geben müssen. Aber so sind solche Veranstaltungen nun einmal.
Heute dann, an meinen Überstundenabbummeltag, wohl einer der sinnvollsten Fototermine den ich je hatte:
Die Eltern eines kürzlich verstorbenen Kindes hatten mich gebeten, in dessen Zimmer zu fotografieren, bevor das Pflegebett wieder von der Krankenkasse abgeholt wird.
Und wieder einmal mehr der Gedanke, dass es neben der Erwerbsarbeit, die zweifellos auch immens wichtig ist, noch andere, mindestens ebenso wichtige Arbeiten gibt, für die jede und jeder von uns ganz individuell geschaffen wurde. Und auch wenn das jetzt vielleicht etwas kitschig klingt: Ich bin sehr dankbar, dass mich diese Aufgaben von Zeit zu Zeit finden.
3 Antworten zu “Tagtätigkeiten”
Ich wünsche Dir die nötige Kraft für all die anstehenden Entscheidungen und Aufgaben. Ich wünsche Dir aber auch, dass es immer wieder kleinere und größere Rückzugsmöglichkeiten für Dich/Euch gibt, wo Ihr selbst zur Ruhe kommen und auftanken könnt.
Berührend was Du über den heutigen Fototermin geschrieben hast. Mit Dir haben sie da nicht nur eine talentierte und begabte Fotografin erwischt, sondern eben auch jemand, der das entsprechende Feingefühl und -empfinden mitbringt. Mögen die Fotos den verwaisten Eltern helfen, mit ihrem Verlust umzugehen und die Trauer zu ertragen.
Ich denke oft an Euch, also Dich, den Huf, Deine Mutter und Deine beiden Sonnenscheine. Ihr schafft das alles! Immer einen Schritt nach dem anderen und immer schön zusammenhalten!
<3
Liebe Liisa, danke! :)
Ja, irgendwie schaffen wir das.
Was meine Mutter angeht, so haben wir gemeinsam beschlossen, es nun doch noch länger in ihrer Häuslichkeit zu versuchen. Alles andere kommt irgendwie momentan noch nicht in Frage, ohne zu riskieren, dass sie noch heftiger abbaut.
Sie hat mit zunehmender Demenz eine Art von Niedlichkeit entwickelt, dass ihre Demenzbegleiterin mir vorgestern sagte, sie freue sich schon immer so sehr auf die Termine bei ihr, und sie würde mittlerweile schon bis zur vier (anstelle von zwei) Stunden bei ihr bleiben. Sie sei so „drollig“ (ich würde es eher „koboldig“ nennen, meine Mutter halt – jetzt weiß ich, wo ich diesen Zug her habe ;) ).
So stellt sie sich neuerdings, wenn man wieder geht ans Fenster, winkt heftig, lacht und schneidet Grimassen. Sie ist einfach nur knuddelig gerade.
Und die Eltern des Kindes vom heutigen Fototermin – sie haben sich fast nicht getraut zu fragen, weil sie sich kaum vorstellen konnten, dass da jemand spontan einfach „ja“ sagt. Dabei sind Geburt und Tod doch die wichtigsten Lebensereignisse. Hochzeiten werden doch auch regelmäßig fotografisch begleitet, dabei sind gerade die oftmals Fassade.
Und Herr Spontiv: Ebenfalls <3
:)