Und ich fragte mich neulich beim samstäglichen Großeinkauf im brandenburgischen Supermarkt, umzingelt von Funktionsjackenträgerinnen und -trägern, ob vielleicht die Marke mit der Tatze und dem Nordgesicht jetzt auch in der Fakevariante auf dem Polenmarkt verschleudert wird.
10 Antworten zu “Genau!”
Ich oute mich mal: Also mir fehlt das weibliche Shopping-Gen. Deshalb besitze ich nur eine Regenjacke. Deshalb ziehe ich das Nordgesicht sowohl bei Wanderungen als auch in einer verregneten Stadt an. Regenschirme sind so unpraktisch, wenn man mehrere kleine Kids zu managen hat.
Aber das ist doch auch vollkommen okay und mehr als verständlich!
Es war nur diese ungeheure Häufung, die mich neulich so erstaunt hat. Diese Jacken – und auch nur die der o.g. Marken! – an Leuten, an denen ich sie noch nie vorher gesehen habe. Großväter mit Bierbauch, die sonst eher in den typischen Windjacken stecken und Großmütter mit Dauerwellfrisur, die früher in beigefarbenen oder taubenblauen unförmigen Popelineanoraks anzutreffen waren ebenso, wie der eher rechts zu vermutende Glatzenträger. Eine Art neue Uniform.
Outen ist geil.
Neulich bei den AFTn:
„Hallo zusammen, mein Name ist Erwin und ich bin Funktionsjackenträger.“
„Hallo Erwin!“
Allerdings keine Modemarke. Einfach eine robuste, genügend warm haltende, regendichte, bequeme Jacke mit ausreichend Taschen. Die ist weder ein Modestatement noch ein „harter Naturbursche“-Statement.
Eine Funktionsjacke deshalb, weil das, was so als normale Jacken durchgeht, mittlerweile entweder nur unverschämt teurer Bockmist für irgendwelche modisch Tunten oder billiger Schrott ist.
Wenn ich eins hasse, dann ist es jede Sekunde auf meine Kleidung aufpassen zu müssen, ob sich bei dem Schmuddelwetter ja kein Fleck oder gar ein Wassertröpfchen breit macht. Bei der man, sollte man versehentlich die Autorür streifen, im Gedränge angerempelt werden oder sich in der U-Bahn anlehnen, nicht sofort in Panik verfallen muss. Ich will keinen Regenschirm mitschleppen müssen und schon gar nicht eine Herren-Handtasche.
Frau Kaltmamsells „Analyse“ geht völlig an der Realität vorbei.
„Einfach eine robuste, genügend warm haltende, regendichte, bequeme Jacke mit ausreichend Taschen.“
Jepp. Und da mir die Jackentaschen immer noch nicht ausreichen, habe ich, wenn ich mit dem Hund im Wald rumrenne, noch eine Hundesportweste über der Funktionsjacke. Das sieht total belämmert aus, aber ist ziemlich klasse, wenn man einen Futterdummy verstauen, bzw. möglichst schnell wieder hervorzerren muss.
Zu einer Besprechung im beruflichen Rahmen gehe ich damit allerdings nicht. Noch nicht. ;-)
Die Hundesportweste würde sich aber gut machen. Habe in diversen Mediziner-Blogs mal gelesen, was da so in Kitteltaschen reinpassen muss. So eine Weste wäre da viel praktischer.
Hihi, also Hundesportwesten in weiß (Stationsbetrieb) blau (gibt es schon) oder grün (Bereichskleidung Op/Intensiv), orange (Rettungsdienst/Intensiv) – das könnte eine Marktlücke sein! ;-)
Wenn der Patient nicht mehr weiß, ob er von einem Human- oder Tiermediziner in Hundesportweste behandelt wird, hat die Gesundheitsreform ihre Erfüllung gefunden.
Ganz ehrlich – das weiß doch der Patient heute schon oftmals nicht mehr.
(Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass ich im ersten Semester mal Extrawachen auf einer Privatstation gemacht habe? Zusammen mit einem Studenten der Tiermedizin. Der war dafür aber schon im vierten Semester….Ein echtes Dream-Team, kannick Euch saren…)
Naja, die Tatze bei der Outdoor-Kleidung ist ja in etwa das, was CC für das It-Girl ist. Insofern … ich kann die seit ihrer Abmahn-Ideologie nicht mehr leiden. Gibt auch andere warme Klamotten-Hersteller für draußen und sportiv und so …
Hihi, genau so! Ich fand die ohnehin immer ein wenig zu, wie soll ich sagen, aufdringlich? (Der Huflaikhan nutzt gern, wenn auch in anderem Zusammenhang den Begriff „Ökofaschisten“ – trifft es nicht ganz, geht aber so ein wenig in die Richtung).
Nach der Abmahnnummer sind die jetzt aber erst recht sowas von unten durch.