Es gibt so Tage, an denen muss ich irgendetwas an mir haben. Heute war wohl so ein Tag, denn ich wurde mehrfach von sehr netten Menschen angesprochen und was noch viel erstaunlicher ist, es ergab sich zweimal daraus ein sehr nahes Gespräch über Gott und die Welt.

So war ich heute in beruflichem Auftrag in Leipzig. Auf dem Bahnsteig in der Berlin sprach mich eine Dame (und ich meine wirklich „Dame“) an, die das Foto kommentierte, das ich gerade durch den PentaxSucher sah. So verblüffend treffend! „Ich wusste sofort, was sie da gesehen haben!“
In der Tat!
Es wurde ein zwar kurzes, aber unglaublich intensives Gespräch daraus, über das Sehen, das Sammeln und Zeigen von Momenten – guten Momenten -,das Leben und darüber, dass leider so viele meinen, es währte endlos, dieses Leben. Über den Krieg, die Luftschutzkeller und darüber, dass die Mutter immer die Fotoalben dorthin mitgenommen hat und dass sie sagte: „Dort auf den Fotos, da ist unser ganzes Leben!“ Ganz wunderbar.

Die andere Person war ein junger Mann aus der Kosmetikbranche, neben den ich mich auf der Rückfahrt im Zug setzte. Auch hier ein intensives Gespräch über die Gesellschaft, was ihr eignet, was ihr fehlt, wohin sie geht, über das Leben im allgemeinen und speziellen. Sehr schön, sehr interessant, unglaublich freundlich und nah und mit den Worten: „Bis zum nächsten Mal!“, weil, „man sieht sich immer zweimal im Leben.“

Wie gesagt, es gibt so Tage…
…an denen gerät man an Menschen und plötzlich strahlen diese Menschen von innen und man spiegelt sich.
Gegenseitig.

Unglaublich.
:-)