„So klappt das aber nicht! Wenn sie der Hund anspringt*, dann müssen sie ihm eins uffen Kopp geben, so mit nur wegdrehen wird dit nüscht.“
„Sie dürfen ihren Hund nicht füttern, wenn ein anderer dabei ist, davon wird ihr Hund futterneidisch.“
„Sie müssen unbedingt zu dem Herrn J. gehen. Der ist hier allen bekannt. Der gibt auch Einzelstunden. Na gut, der hat so seine Methoden, der ist halt Pole.“
Ganz einfach ist es nicht, hier in der Gegend seinen Hund so zu erziehen, wie man es – unterstützt durch die beiden Tierärzte der Hundeschule – für richtig hält. Der Herr J. ist eine im Auslaufgebiet bekannte Persönlichkeit, die im Rahmen eines Ausführservices auch gleich die Hunde und Halter mit erzieht. Man sieht ihn oft mit einer Horde von zwanzig bis dreißig Hunden durch den Wald gehen. Eine gedrückt wirkende, langsam schreitende Prozession von Vierbeiner mit eingezogenem Schwanz und angelegten Ohren. Ab und zu hört man einen dieser Vierbeiner erbärmlich schreien, der wird dann gerade erzogen, wobei Methoden wie „den Hund zu Boden drücken, bis er aufschreit“ zu den sanfteren zu zählen scheinen. Wie gesagt, man raunt nur ehrfurchtsvolle Andeutungen und: „Wissen sie, er ist halt Pole.“, was immer das heißen mag.
Merkwürdig nur, dass die so erzogenen Hunde eben auch nicht alle aufs Wort hören, eher im Gegenteil. Wenn sie folgen, dann mit oben beschriebener Beschwichtigungsgeste, gern laufen sie aber auch einfach weg.
Ein Gütesiegel guter Erziehung scheint in diesen Kreisen das Laufenlassen des Hundes ohne Leine an befahrener Straße. „Wie sie können ihren noch nicht von der Leine lassen? Waren sie denn noch nicht bei dem Herrn J.?“ Wenn einer der so erzogenen Vierbeiner dann doch mal auf die Straße rennt, was durchaus vorkommt, bekommt er eben Ärger. Massiv.
Nun gut. Nami lassen wir nur im dafür ausgewiesenen Hundeauslaufgebiet frei laufen. Das aber täglich zwei bis vier Stunden. Dabei achtet sie auf uns und lässt sich bereits fast immer sehr gut abrufen. Weg gelaufen ist sie noch bislang noch nie. Den 200-Meter-Rückweg läuft sie an der Leine. Bei Fuß. Und zwar freudig, mit hoch aufgestellten Ohren, mit dem Schwanz wedelnd.
Mal abgesehen davon, dass ich das Tier nicht zum pflegeleichten Möbelstück mutieren möchte, Nami mit der oben beschriebenen Methode zu erziehen, käme einem Suizidversuch gleich. Sie würde dadurch nicht führiger, sondern massivst aggressiv. Das gilt vermutlich für viele Hunde, besonders gilt es aber scheinbar für solche, die Malinois-Gene in sich tragen. Ich habe sie einmal, als sie hier ganz zu Anfang die wilde Wutz gegeben hat, kurz angeblökt. Mit dem Erfolg, dass mir ein Hund gegenüber stand, der mir starr in die Augen guckte. Keine Demutsgeste, nicht die Bohne, dafür ist das Tier viel zu stolz und intelligent. Die Rangordnung klärt man anders. Mit aus Ruhe und Gelassenheit entspringender Konsequenz.
Was soll ich sagen, sie lernt und lernt und lernt. Es dauert jeweils etwa zwei Minuten bis sie etwas Neues gelernt hat. Sie kann Pfote geben, High five, eine Seitwärtsrolle, Sitz, Platz und Bleib, Hier und Komm unterscheiden, bei Fuß laufen (mit und ohne Leine, mit Richtungs- und Tempowechsel, anstrengend, so langsam nebenher zu gehen!), zeigen „wie der Hund spricht“, durch die Beine, um einen herum laufen. Apportieren und „Männchen“ machen üben wir gerade. Alles kein Problem – nur ihr Temperament hat sie noch nicht so ganz unter Kontrolle, aber das wäre auch ein bisschen viel verlangt für eine junge, noch nicht einmal ein Jahr alte kleine Rakete. Die halt nicht auf jeden, aber auf uns hört.
*sie hat mich hier mitten im Spiel angesprungen, nicht etwa zur Begrüßung. Ich stelle mir gerade einen Polizeihund vor, dem man das Anspringen mittels negativer Verstärkung, sprich Schreck/Schmerz abgewöhnt hat. Man könnte für ihn wohl die Rente einreichen.
24 Antworten zu “Naminews (Vorsicht, schon wieder ein Hundeeintrag!)”
Hach, mehr von diesen Hundeeinträgen (mit Bildern bitte) *gg*
Eine ganz entzückende Fellnase, diese Nami! Bin ganz verliebt *seufz*
Wenn Dir jetzt einer sagt, ich kenn da einen Heilpraktiker, da müssense unbedingt hin. Wat würdste dann sachen?
Ne, ich hab schon so viel schlimme Hundelehrer erlebt und wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, dann mach es nicht. Die Nami scheint wirklich gut zu führen sein und darauf kommt es an, das Vertrauen zwischen Hund und Halter kann einem keiner beibringen, et funzt oder es funzt nich.
Wenn Du für den Hund das Größte bist, wird er alles tun, um Dir zu gefallen. Pole hin oder her. Macht weiter so wie bisher, du vertraust Nami mehr und mehr und sie ist sowieso hin und weg von der kompletten Pepafamily.
Beso, bin auch ganz hin und weg von meinem Hundemädchen. Ich hab ihr sofort nach der OP den Kopftrichter abgemacht und der Tierarzt meinte, sie kaut auf der Narbe und kriegt einen Eingeweidedurchbruch und es wird alles ganz schlimm. Nix, davon. Wenn sie daliegt, ist die Naht in einer Bauchfalte verschwunden und so putzt sie ganz normal Popo und Pfoten und leckt vielleicht ein ganz klein bisschen, wo rasiert ist. Sie ist einfach toll vernünftig und jetzt haben wir gotteseidank schon eine Woche rum.
Drück Dir ganz dolle und der neueste Trend ist mit den Hundis an Ostern Leckerchen suchen,
de Kollegsche
diese hündin ist einfach superhübsch. jedesmal bin ich [positiv ^^] neidisch auf jeden, der mit ihr spielen und sie erziehen darf – das klingt alles so ‚richtig‘!
http://www.cartoonistgroup.com/store/add.php?iid=42872
so sah sie ja auch aus: ausgesprochen klug und gelehrig. solche hunde haben aber eben auch eine eigene meinung und einen eigenen willen, diesen zu brechen ist das dümmste was man tun kann.
ein hund muss ja nicht unbedingt immer alle kommandos, die hundelehrer für richtig oder wichtig hält, beherrschen. wichtig ist, dass hund das, was hund können muss, verlässlich beherrscht. und je nach familie und lebensumständen muss jeder hund was anderes können, das liegt in der natur der dinge.
sie machen das offensichtlich ganz toll und richtig, liebe pepa. pole hin oder her. und nami wird immer schöner, wie sie so an selbstsicherheit gewinnt. für die kurze zeit, die sie bei euch ist, finde ich die kommandos sehr beachtlich, zumal die dame ja noch im teenager-alter ist und keine sehr tolle vorgeschichte hat.
tiere gehorchen aus liebe weil mensch alpha ist, und weil alpha geliebt und akzeptiert wird, und weil tiere die futterdosen nicht selber aufmachen können, denn das kann nur alpha. und so und nicht anders soll das sein.
frau hunt übrigens weiss ganz genau, dass sie auf landstrassen am bankett oder in der wiese daneben zu gehen hat, und sowieso an der leine. frei laufen war immer nur auf dem hundeplatz.
Also ich habe auch gar gar gar nix gegen diese Hundeeinträge mit Fotos! Nami ist so ein bildschöner Hund, da könnte man wirklich neidisch werden, wenn man denn eine Neigung zum Neid hätte. Ich freu mich jedesmal neu, dass Ihr mit ihr so einen Glücksgriff getan habt!
Meine Nami, hach!
Und jetzt auch noch läufig. Uiuiui.
Feine Fotos! Und so hübsche Ohren! Wirklich!
Ich denke mal ich gehe mal mit Herrn J. Gassi…
Ich meine natürlich: unsere Nami. Aber sie fehlt mir hier in der Ferne sehr.
IneS, Frau Rebhuhn, wir sind auch ganz verliebt (s.u. Eintrag vom Hundepapa Harry :-) )
Ja, irgendwie scheinen wir auf dem richtige Weg zu sein und ich bin immer noch ganz erstaunt, dass mein erster Eindruck von der kleinen Hundefrau wohl genau der richtige war (sie hat uns, Sohnkind und mich ausgesucht, daran besteht kein Zweifel…;-) )
Liisa, sie ist wirkich ein Glücksgriff. Unglaublich, so mitten aus den vielen vielen Hunden heraus (wobei sicher auch noch der eine oder andere dabei war, der sich ebenso toll entwickelt hätte).
Sie zu erziehen ist eine Art Familienprojekt, in dem wir uns immer wieder absprechen, uns erzählen wenn etwas besonders toll läuft, uns ggf. gegenseitig korrigieren.
Und die Ohren sind wirklich ganz wunderbar, nicht nur optisch, sie hat gerade an den Lauschern ein ganz ganz weiches Fell.
Wie sehr sich Nami bereits in den sieben Wochen, in denen sie bei uns ist verändert hat, hat mich selbst ganz erschlagen. Wenn man die ersten Bilder mit denen hier vergleicht, dann sieht man ziemlich deutlich, wie angespannt die kleine Maus war, als sie frisch aus dem Tierheim kam.
Mit dem Herrn J. sollte man vielleicht wirklich mal, ähm, Gassi gehen. Herr Spontiv, das ist eine ganz vorzügliche Idee…
Eines steht jedenfalls fest: Unseren Hund bekommt der nicht zwischen die Finger – jedenfalls nicht freiwillig.
Liebe Dokse, Deine Nelly ist aber auch eine ganz besondere Hundefrau. Wie lange hat denn so ein armes Hundemädchen an eine Kastration zu laborieren? Wir sind hier auch mächtig am überlegen, ob und vor allem wann wir diesen Eingriff vornehmen lassen sollen. EIn Malinois soll ja wohl erst nach zwei Jahren psychisch ganz erwachsen sein. Wie lange habt ihr denn gewartet?
Frau Kelef, was meinen Sie denn zu dem Thema? Ich finde das richtig schwierig. Einerseits möchte ich hier keine neuen Mixwelpen züchten, andererseits ist das doch ein ziemlicher Eingriff in den Hormonhaushalt einer Hündin. Am liebsten würde ich sie lediglich sterilisieren lassen – allerdings ist damit die Gebärmuttervereiterung und die Scheinschwangerschaft nicht ausgeschlossen und ich weiß auch nicht, ob das die Tierärztin überhaupt durchführt – man ist ja mittlerweile ziemlich forsch, was die Kastration angeht (neuester Trend: Vor der ersten Läufigkeit. Na Holla – da kommSe bei uns momentan ohnehin zu spät…)
Übrigens beruhigt es mich ungemein, dass auch Ihre Frau Hunt angeleint an der Straße läuft. Ganz ehrlich, alles andere wäre mir zu gefährlich – auch wenn der Hund noch so gut folgt, schon die geringste Chance einen Autounfall zu verursachen sollte man vermeiden.
Erwin, der Link ist super! Habe mich weggelacht, vor allem, weil Sohnkind bereits die „Gebrauchsanweisungen“ für das Kommando „toter Hund“ studiert.
Ja, und nun ist sie läufig. Heute war es nicht mehr zu übersehen und heute abend ist schon der erste Rüde winselnd auf uns zugepfeffert gekommen. Sie beißt leider nicht so heftig weg, wie ich es von meiner kleinen Cockerdame gewohnt war, das kann also noch lustig werden…
(Für Tipps und gute Ratschläge zu diesem Thema wäre auch sehr dankbar! Wie gesagt mit Astra, die ja nicht kastriert war, war das alles kein Problem – da wohnten wir aber auch nicht direkt an einem Hundeauslaufgebiet.)
so schnell wie möglich – also sofort nach der läufigkeit – kastrieren.
sterilisieren heisst, hündin wird trotzdem läufig, mit allem was dazu gehört. ich erinnere mich mit schaudern an die deutsche dogge, die meiner zum ersten mal läufigen dackeline anno dunnelmals die liebe erklären wollte. im fünften stock, dort wohnten wir. leider konnten wir die wohnung zwei stunden lang nicht betreten, weil 80 kg deutsche dogge vor der tür standen, und meinten, das programm sei jetzt ein anderes. herrchen der dogge: war auch da.
zusätzlich zu all diesen dingen kommt bei hündinnen dann zu gebärmuttereiterungen, scheinträchtigkeiten und milchdrüsenentzündungen gerne auch noch im höheren alter diabetes (ca. 70% der nicht-kastrierten hündinnen – wird von tierärzten aber kaum getestet. diagnose heisst dann: hund ist inkontinent, einschläfern) dazu. und dann ist die sache mit der kastration gelaufen wegen der wundheilung, und: einen hund auf insulin einstellen ist eine interessante aufgabe. schon versucht: kurz vor der läufigkeit schnellte der insulinbedarf bei einer 8 kg-hündin von 2 x 8 basal täglich auf 3 x 30 (innerhalb von 5 tagen), um dann innerhalb von wenigen tagen auf 1 x 4 zu sinken – interessant ist das nur für vet.med., die auswirkungen will ich hier einmal gar nicht schildern.
durch die kastration legt sich übrigens auch das alpha-bestreben der hündinnen ein wenig. in der natur ist es ja so geregelt, dass nicht-reproduktive tiere automatisch eine niedrigere rangordnung einnehmen. das kommt dann der ruhe im haushalt auch ein wenig entgegen.
das einzige, was gegen die kastration von hündinnen spricht ist, dass grosse tiere unter umständen – wenn nicht wirklich gut gearbeitet wird – im höheren alter ein wenig inkontinent werden, d.h., tröpfchenweise harn verlieren. so ab 10 oder 12 jahren – im vergleich ist das aber vernachlässigbar.
zu bedenken ist auch, dass weibliche tiere von arten, die auf regelmässige reproduktion zum artenerhalt setzen – also z.b. praktisch alle säugetiere – in ziemlichen stress geraten wenn sie sich nicht fortpflanzen können, und zwar regelmässig. also: raus damit.
frau hunt und ich sind übrigens beide kastriert, und fühlen uns blendend – nur für den fall, dass wer fragen sollte. bei mir hatte es zwar andere gründe als bei ihr, aber: alles paletti, und wir sind beide immer noch dicht.
so, vergessen: es gibt hundemann-abwehrsprays für den moment, und auch eine anzahl von hormonpräparaten, die den geruch der äufigkeit übertünchen oder eine ungewollte trächtigkeit verhindern – tierarzt fragen.
die hündin beisst normalerweise den rüden übrigens nur dann weg, wenn sie (noch oder nicht mehr) nicht aufnahmefähig ist. die läufigkeit kann sich über zwei oder drei wochen ziehen, aufnahmefähig ist die hündin aber nur 3 bis 5 tage lang. und in dieser zeit ist sie seeehr freundlich zu auserwählten rüden.
nur am rande und für interessierte: und wenn was passiert: warten bis es vorbei ist, ja nicht gewaltsam trennen wollen oder auch nur hingreifen. es gibt auch für hunde die „pille danach“. alles andere endet in bösen verletzungen aber auch schon aller beteiligten, schlimmstenfalls mit dem tod der hunde durch verbluten – der rüde verhängt sich mit einem knochen im penis in der gebärmutter der hündin, ein gewaltsames trennen ist also akut lebensbedrohlich für die tiere. da eine gewaltsame trennung zudem äusserst schmerzhaft ist, hat mensch dann anschliessend mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit üble bissverletzungen.
Danke für Ihre prompte Einschätzung, Frau Kelef. Sie haben meine Zweifel ausgeräumt! :-)
Momentan steht die Maus wohl noch nicht, wobei sie nur recht diskret weggebissen hat gestern und auch die Rute war einmal kurz zur Seite gelegt. Alles nicht so eindeutig, wie bei Cockerfrau damals.
Das mit dem „auf keinen Fall trennen“ habe ich gestern schon den Kinder eingeschärft, ist ja die erste Reaktion, wenn man es nicht weiß und meine beiden Gören sind ja recht, ähm, mutig.
Ich beobachte hier gerade die Hunde aus der Nachbarschaft. Die meisten Rüden ziehen ruhig am Haus vorbei, vermutlich sind viele einfach schon kastriert. Nicht kastriert hingegen ist der zwei Jahre alte Staff-Mix von gegenüber. Ich werde heute mal bei den Leuten Bescheid sagen, die sind sehr nett und werden ein Einsehen haben (der ist auch einer von denen, die grundsätzlich ohne Leine
über diean der Straßen laufen). Das Hundeabwehrspray habe ich gestern schon in der Futterhandlung gesehen, verdünntes Teebaumöl soll ja auch helfen – allerdings nur an den nicht empfängnisbereiten Tagen, da ist wohl alles recht nutzlos. Nun ja, schaun mer mal – wir werden jetzt zu dritt ’ne Runde Gassi gehen, zum Glück habe ich gerade in paar Tage Oster-Urlaub. ;-)Nachtrag: Ein neues Problem tut sich auf. Naminase jagt, vermutlich hormonbedingt, die Katze. Hat ihr gerade fast in den Hintern geschnappt, Katze war zum Glück schneller. Hoffentlich gibt sich das wieder.
Nami ist nicht blöd. Nami weiß schließlich wo sie herkommt und aus welcher für sie unschönen Situation Ihr sie rausgeholt habt. Nami bekommt mit, dass nach einer Zeit X in der Zelle ein Haufen rotnasiger Menschen sich um sie kümmern und vor allem sie einbeziehen in Euer Leben. Jetzt soll mir Herr J. mal einen Grund nennen, warum Nami weglaufen sollte?
Bitter zu lesen, wie viele Menschen sich offensichtlich ein Tier zulegen aber offensichtlich sich nicht eigenverantwortlich um dessen Erziehung kümmern wollen. Dabei sollte gerade Hundebesitzern klar sein, dass ein bezahlter Rudelführer Herr J. eben nicht der Rudelführer des Hundes in der Familie sein kann. Dämlich. Aber typisch für diese „Dann kaufe ich mir mal eben …-Gesellschaft.
Dass sie die Katze jagt, dass ist nun allerdings Euer Job, dass sie das nicht noch einmal macht. Da heißt es jetzt undiskutierbare Signale setzen!
Die Dame im Pelzmantel hat sich bisher immer an Nami herangeschlichen, so bis einen Meter vor der Schnauze – bis zu diesem Zeitpunkt war immer alles gut, Hund schaute nur ruhig. Bekommt Frau Katze in diesem Moment allerdings Schiss vor ihrer eigenen Courage – und das passiert fast immer – und ergreift plötzlich die Flucht, dann will der Hund hinterher. Bislang auch kein Problem, da die Katze in diesem Moment meist schon um die Ecke geflitzt ist.
Solange Nami ruhig ist, wird sie gelobt wie doll und verrückt, sobald sie losschießt, wenden wir und ab und ignorieren sie. Wie gesagt, bislang hat das geklappt.
Heute allerdings ist die Katze etwas unvorsichtig, verschlafen die Treppe runtergetappelt, hat den Hund offenbar nicht bemerkt, und Nami hat unglaublich hoch gedreht, so dass ich sie zur Beruhigung erst einmal in unseren Flur sperren musste. Das war eindeutig Jagdtrieb unter Hormonwirkung.
Die Dame im Pelzmantel hat das Ganze offenbar wenig beeindruckt, sie hat sich einfach auf mein Bett gesetzt (in diese Etage kommt der Hund nicht) und ganz cool geschnurrt.
Vielleicht sollten wir einfach noch eine Tür einbauen lassen, so dass der Hund definitiv von der Katze getrennt lebt.
Ja, das kenne ich. Das Spiel läuft ja unter einer reinen Katzen-WG keineswegs anders. ;-) Ich nehme an, Nami wird es auf die harte Tour eines Tages lernen – wenn das Näschen janz dolle weh tut! ,-(
hunde laufen ja meist nicht davon, sie haben nur manchmal momentan eine gute idee. das korreliert nicht immer mit strassenverkehr, jägern, was auch immer. deshalb sind meine hunde eben gegebenenfalls an der 8 m – leine. ich hab auch nix davon, wenn hund grundsätzlich folgsam, gehorsam und wohlerzogen ist, und dann kommt ein auto ins schleudern und das vieh schreckt sich und hüpft in die falsche richtung. oder jemand stolpert aus einem hauseingang und hund schreckt sich und hüpft auf die strasse, weil gehsteig zu schmal zum ausweichen – zwei solcher fälle kenn ich persönlich, endete jeweils mit einem besuch im tierkrematorium.
hunde haben einen jagdinstinkt, solange katze langsam vorbeigeht und sich perlustrieren lässt ist alles okay, nur wenn katze läuft oder springt, dann will hund katze einfach fangen, meist beissen die hunde noch nicht einmal hinein in das katz, sondern halten das katz nur fest. das lernt nami schon noch.
vernünftige nachbarn werden selber interesse daran haben, dass ihr rüde nicht heulend wie ein wolf hinter nami herweint oder nach ihr ruft oder ihr seine liebe erklärt – oder auch einfach davonläuft und die liebe seines lebens sucht. hunde beiderlei geschlechtes können da sehr erfinderisch werden …
Für die harte Tour, Creezy, ist unsere Dame im Pelzmantel zu vorsichtig. Die hat schon damals, als das Luztier noch lebte immer die Kloppe bezogen. Sie rennt leider eher weg. Ich wäre ja irgendwie froh, wenn sie den Hund mal ein wenig disziplinieren würde.
Aber Deine Katzen-WG-Erfahrung macht mir auch wiederum Mut – bei Euch funktioniert das doch ganz prima mittlerweile, wa? :-)
Ja Frau Kelef, genau so sehe ich das auch. Es kann immer mal eine Situation eintreten, in der der Hund, und sei auch sonst auch noch so folgsam, auf die Straße springt. Ich habe diesen Ehrgeiz, Hunde an der Straße ohne Leine laufen zu lassen schon in der Astrazeit vor über 30 Jahren nicht verstanden.
Und das mit der Katze ist ebenfalls genau so, wie Sie es beschreiben, wobei ich anfangs eher das Gefühl hatte, Nami will wirklich nur spielen – gestern hingegen wollte sie entweder jagen oder – und das vermute ich nachdem ich mir die Situation nochmal näher angeschaut habe fast eher – ihr Revier verteidigen.
Die Katz hat sich seitdem übrigens nicht mehr die Treppe in den Keller hinunter getraut. Sie hat ja auch noch zweieinhalb Etagen samt Dachbalken-Balanciermöglichkeit zur Verfügung und nach draußen ging sie in der letzten Zeit ohnehin nur noch recht vorsichtig wegen der Mörderkatze von nebenan, die ihr viel lieber als unsere Nami das Fell rupfen möchte.
Momentan haben wir die kleine läufige Dame übrigens, so keine Hunde in Sicht, an der 5 Meter Leine. Sie ist zwar insgesamt sehr nervös, aber gleichzeitig auch sehr aufmerksam auf uns (ganz ganz leises Sitz auf, nunja, 5-Meter Entfernung reicht für eine prompte Reaktion). Ich bin mal sehr gespannt, wie sie sich nach der Läufigkeit entwickelt. Sie macht jetzt schon einen deutlich erwachseneren Eindruck.
Frohe Ostern dann demnächst.
Nelly hat die Kastration wirklich super weggesteckt. Wir kamen mit dem Trichter aufm Kopp nach Hause und dann hab ich den sofort weggetan. Zuerst gabs Bauchbinde, aber das kleine Mädchen interessiert sich gar nicht für die Narbe. Beim Tierarzt war ich nochmal am nächsten Tag weil die Nachbarin den Hund da hatte. Der war entsetzt und erzählte mir was davon, wie es ist wenn der Hund die Kutteln raushängen hat, weil er keinen Trichter um hatte. Naja, so ein gescheites Tier wie Nelly weiss natürlich, dass sie nicht drangehen soll.
Ansonsten versteht sie nicht,warum es keinen Freilauf gibt, bis die Fäden gezogen sind.Wer aber sieht, wie sie über die Büsche fliegt und auf die Mauern springt, hätte da auch ein bisschen Angst, dass sonst doch noch was platzt.
Nach der ersten Läufigkeit ist eigentlich optimal zur Kastration. Der Tierarzt hat mich gefragt, ob einer oder beide Eierstöcke rauskommen. Da ich viele Hündinnen mit Brustkrebs kenne, habe ich mich für beide Ovarien entschieden. Reduziert das Risko bis zu 60 %. Das mit dem Tröpfeln in höherem Alter ist übrigens keine Frage der OP-Technik sondern hat wie bei uns Frauen mit nachlassendem Bindegewebe und Östrogenmangel zu tun. Dann kann man, wen es zu schlimm wird, immer noch Hormone geben. Insgesamt bin ich froh, dass wir es gemacht haben. Unsere große wurde mit 11 kastriert wegen Zysten in Ovarien und Uterus, sowie fiesem Ausflus, war stationär und ist jetzt zunehmend inkontinent. Aber wir haben sie immer noch und das ist das wichtigste. Na das muss Nelly dann nicht mitmachen.
Ja, noch eins zur Hundeschule. Der Hund ist richtig, wenn es sich für die Familie richtig an fühlt. Die einen stört es nicht, wenn er vom Tisch gefüttert wird, die andern lassen ihn beim Essen noch nicht mal ins Zimmer. Es gibt Sofaobensitzer und nur im Körbchenhockendürfer. Wobei ich bei uns merke, dass wir immer lockerer werden und den Hund halt gerne mit aufs Sofa rauf nehmen und kuscheln, was bei Nicky noch nicht so war. Da wurde zwar auch gekuschelt, aber halt nur auf dem Boden oder auf der Terrasse.
An der Strasse Leine ist obligatorisch, sowieso bei so stürmischen Mädels wie Nami und Nelly. Interpretiere ich da zuviel, oder kommt meine kleine wirklich an und signalisiert, ok, ich mag das Halsband und die Leine nicht, aber es muss halt sein. Wenn es geht, kommt das ja wieder alles ab.
So, nun frohes Osterleckerli verstecken und gutes Wetter,
die Dokse
und Frau Kelef: nächste Woche bin ich in Wien, ich werde in den Parks schauen, ob ich die Hunt mit Frau Kelef an der Leine sehe.
Bei uns funktioniert das hier allerbestens. Bin gerade wieder in diesem Glückstaumel, denn lustige Haustiere einem von Zeit zu Zeit ins Herz drücken. ,-) Die Mädel liegen mittlerweile sogar nachts an und auf Lino. Da stellt sich dann – oh wunder – raus, wer der eigentliche kleine Schisser ist, denn da der junge Mann bei Katzennähe auf „PoPo beißen“ sozialisiert ist, ist’s ihm unangenehm, wenn die Mädels hinter seinem Rücken mit ihm kuscheln. Aber das lernt er auch noch alles! Nur bei Nishia würde ich mir öfter wünschen, dass sie ihm gegenüber nicht immer gleich die leichten Panik-Signale senden würde, wenn er spielen will. Die sind ihrer Meinung nach natürlich machtvolle Abwehrsignale aber an der Stelle merkt man doch manchmal, dass der Kater mallorquin, die Katze maincoonmixisch spricht. Kater im Spiel-Mode und Katze im Weglauf-Mode ergibt natürlich wie bei Euch Kampf-Mode. ,-)
Heute hat er wieder verzweifelt Serrano-Schinkenhäppchen essen müssen, weil’s alle anderen Miezen auch taten. Er will ja so gerne gefallen … ;-)
Liebe Dokse, Euch auch ein schönes Osterfest! Ich werde die Maus hier dann auch demnächst (Tierärztin meinte 3 Monate nach der ersten Läufigkeit wäre hormontechnisch am güstigsten) kastrieren lassen. Da sie eine große Gnieblerin ist, wird sie aber wohl den Kragen etwas länger tragen müssen als Nelly.
Ich denke auch, dass man nach einiger Zeit, wenn die Rollen klar sind, sehen muss, was man dem Hund erlaubt und was nicht. Nami darf zu Sohnkind mit ins Bett, das hat er so entschieden, aufs Sofa darf sie (noch) nicht. Dass sie mit auf Alphaliegestätte durfte hat sie auch zunächst fehl interpretiert, so: „Wie? Ich jetzt hier der Boss über Sohnkind?“, inzwischen hat sie verstanden, dass das nichts mit der Rangordnung zu tun hat.
Und Creezy, das ist interessant, dass selbst die Katzen unterschiedliche Dialekte sprechen.
Habe hier übrigens gerade die Mörderkatze der Nachbarn als Dummy für eine Impulskontrollübung des Hundes genutzt. Das weiße Monster sonnte sich gerade so schön frech in unserem Garten, also im Revier der Dame mit dem Pelzmantel (die sie ja gern und immer wieder ebendort und quasi widerrechtlich vermöbelt und auch nicht davor zurückschreckt, in unser Haus einzudringen, um ihre Artgenossin aufzustöbern und zu verkloppen, pff!). Also Hund an die Leine und locker drauf zu. Hund gleich in Jagdmodus verfallen und sich angeschlichen – erstes „Sitz“, hat geklappt. Katze immer noch sich sonnend, allerdings jetzt selbst im Sitzen. Weiter ran, „Sitz“, perfekt. In dem Moment wo Katze lossprintet, wollte Nami selbstverständlich hinterher, ist in die Leine gelaufen und „Sitz“ – auch das hat mit etwa einer Sekunde Verzögerung geklappt.
Ich denke, da ist Potenzial drin.
Alles andere wird sich zeigen. ;-)
Hihi, jetzt muss Nami nur noch die „Sitz“-Nummer auf die Katzen adaptieren, dann ist alles in schönster Ordnung. Nachbarskatze scheint mir allerdings noch etwas das ist Namis-Reich und Nami ist der Bodyguard von der Dame im Pelzmantel-Lernbedarf zu haben. Tssss …
War heute übrigens in der Philharmonie, Bachs M Moll Sonate, der Herr Sänger verbandelt mit der großartigen Frau esskultur.at hat mich eingeladen. Das war sehr sehr schön und ich habe an Euch gedacht! Das ist doch auch schön, oder?!
@pepa: klingt alles hervorragend stimmig.
@dokse: grundsätzlich ist die sache mit dem bindegewebe und dem tröpfeln richtig. es gibt aber – so versicherten mir unser herr tierarzt sowie verschiedene andere tierärzte des vertrauens – tipps und tricks bei grossen hunden, die dieses risiko minimieren bis ausschalten. früher war die sache mit dem tröpfeln bei kastrierten – auch kleinen – hündinnen kwasi serienmässig, heutzutage kommt das eben nur mehr vor wenn ein tierarzt nicht aufpasst oder der hund viel zu wenig bewegung macht. bei frau hunt konnte ja sowieso nix passieren, die besteht auf kürbiskernöl zu ihrem rotschimmelkäse, wie man weiss. während dat julchen neuerdings kaffee säuft – aber nur, wenn viel schlagobers und kein zucker drin ist. süssstoff mag sie auch nicht.
nach der kastration hat sich dat julchen bedauern und erklären lassen, dass das pflaster sein muss – ist brav nach zehn tagen zum fädenziehen damit gegangen, da war es schon ein wenig lose durch die nachwachsenden haare, aber immerhin noch auf dem bauch.
dymka ist nach der kastration mit selbstauflösenden fäden nach hause gegangen, er hat nicht einmal gemotzt, und als er am oberlid den tumor rausgeschnitten bekam liess er sich mit grosser begeisterung kalte umschläge machen, aber nur auf dem operierten auge, und nur die ersten drei tage, dann meinte er, jetzt ist wieder gut.
frau hunt liess ich nach entfernung der einen milchleiste vier stunden mit dem ex alleine – hatte mir extra urlaub genommen wegen der kastration, musste aber dann doch kurz ins büro. der ex liess frau hunt eine stunde lang alleine. in dieser zeit hat sie es geschafft, sich zehn nähte selbst zu rupfen, vier tage nach der op. was eine schweinerei. haben dann mit fibrolan und pflaster vier wochen lang herumgesch…en, bis alles wieder heile war. der ex wusste nach einer kurzen ansprache dann ganz genau, dass mann bis auf weiteres neben hund auf fussboden schläft, mit ohne decke: er fragte gar nicht mehr ob es eine andere möglichkeit gäbe. und es gibt fotografische dokumentationen. nach einiger zeit wurde er dann rausgeworfen, den hund hab ich behalten.
man macht was mit mit den viechern. und alle sitzen und liegen auf der sitzbank herum, mir bleibt nur das fauteuil.
Hihi, ein Hund, der sich setzt, wenn er eine Katze sieht – könnte auch unpraktisch werden. Es gibt hier viele frei laufende Katzen…
Frau Kelef, Ihre Maßnahme den Ex betreffend sind wieder einmal welche von den Großartigsten! ;-)))))