Hofften wir nicht alle, dass es eine Schlagzeile wie jene nicht geben möge?
Dem impfenden Kollegen wünsche ich alles Gute und im Falle eines Kausalzusammenhanges, dass er möglichst wasserdicht aufgeklärt und dies auch schriftlich dokumentiert hat und nicht zuletzt eine faire Haftpflichtversicherung.
Sollte dies nicht der Fall sein, dann ist er leider mitten drin in der Haftung.
Davon aber einmal abgesehen, dürfte es einem schwer fallen, vor dem eigenen Gewissen die Unabdingbarkeit der Impfmaßnahme im speziellen Einzelfall begründen zu können.
Und auch wenn sich herausstellt, dass hier kein Kausalzusammenhang besteht: Etwas bleibt immer an einem hängen, aber damit müssen wir ohnehin leben, wir Ärzte.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir am Ende nicht ebenso viele Impf-, wie Schweinegrippetote gemeldet bekommen.
(Gemeldet bekommen, nicht haben, denn ob ein Zusammenhang mit Impfung bzw. Virus besteht, wird in den meisten Fällen wohl unklar bleiben.)
Und noch etwas:
In der Medizin geht nicht darum Recht zu haben, sondern darum der Treffsicherheit von Diagnose und Therapie so nahe wir möglich zu kommen – nur dafür fehlt es im vorliegenden Fall an fundierter Information.
Waren die Meldungen zur Schweinegrippe vor der geplanten Auslieferung des Impfstoffes zahlreich (so zahlreich, dass man sogar eine schwerstkranke, bereits intubiert und beatmet nach Deutschland verlegte Patientin flugs zu den hierzulande beklagenden Opfern zählen musste), so verschwanden sie in dem Moment, wo die ersten Lieferschwierigkeiten für den Impfstoff vermeldet wurden flugs von der Bildfläche.
Warum?
Weil wirklich kein Impfstoff geliefert werden kann?
Weil man vielleicht zu wenige Impfdosen geordert hat?
Weil man in 2007 einen denkbar ungünstigen Vertrag bezüglich der Abnahme adjuvantierten Impfstoffes abgeschlossen hat und man nun versucht, zumindest ein Stückchen der Schuld in die Schuhe der Pharmaindustrie zu schieben?
Oder vielleicht, weil die Pandemie doch nicht so pandemisch verläuft, wie angenommen?
Keine Ahnung.
Während im Westen der Republik fleißig geimpft wird (s.o.) funktioniert es hier in Berlin offenbar recht schlecht.
Warum?
Was ist passiert? Und warum wird nicht publik gemacht, dass gar nicht sicher ist, dass diejenigen, die sich impfen lassen und damit das Risiko einer Adjuvantien- und Konservierungsmittelnebenwirkung auf sich nehmen, danach auch wirklich über einen Impfschutz verfügen?
Die Trefferquote wird mit 70% angegeben.
Und was ist eigentlich, wenn man jemanden impft, der bereits mit dieser, ja in vielen Fällen ausgesprochen blande verlaufenden Erkrankung in Kontakt gekommen ist?
Ist in diesem Fällen mit einer pathologischen Immunantwort im Sinne eines potenziell tödlichen Autoimmungeschehens zu rechnen?
Sollen wir alle nur verarscht werden, oder wissen die Verantwortlichen selbst nicht, was sie tun, bzw. tun müssen.
[Nachtrag: Nun auch das erste GBS – einen Vergleich zu den Impfstoffen der saisonalen Grippe finde ich schon etwas gewagt, da das Guillian-Barré-Syndrom (was übrigens alles andere als ein Spaziergang ist) ja bisher mit den Adjuvantien in Verbindung gebracht wurde.]
16 Antworten zu “shit!”
Da kann man stundenlang drüber philosophieren. Aber gerade den Gedanken Absatz zum Thema Impfung und bereits immunisiert, den trage ich auch mit mir herum. Ich hatte im Frühsommer eine Grippe, nein, keinen grippalen Infekt, die sehr merkwürdig verlief im Vergleich zu sonstigen Erfahrungen. Insgeheim gehe ich also davon aus, bei mir ist das Ding durch … bei wie vielen mag das auch so sein? Menschen, die gar nicht so sehr darunter gelitten haben und nach normaler Erkrankungszeit wieder auf den Beinen waren. Was ist mit denen, die geimpft werden? Es weiß keiner. Scheint aber auch nicht zu interessieren.
Nun ist wieder ein Mensch in Deutschland verstorben, der 250 Kilo wog. Als ob man eine Schweinegrippe bräuchte, damit das Herz unter solcher enormer Belastung aufhört zu schlagen.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch diesen Kommentar zu einem eher tendentiösen Artikel in der Zeit.
Das weitaus Schlimmste an der Schweinegrippe finde ich diese Offenlegung der verloren gegangenen Vertrauenswürdigkeit bestimmter Institutionen. Und das fing erst mit der unverhohlenen Industrienähe der STIKO an und wird sich wohl weiter fortsetzen.
Konnte man früher den Aussagen bestimmter „unabhängiger“ Institute Glauben schenken, oder meinte dies zumindest, so weiß man heute nicht mehr, wo die Wahrheit nun wirklich zu vermuten ist.
Und das ist der eigentliche Schaden, den diese Erkrankung offen legt.
Nur: Wie soll man fortan an unabhängige Informationen kommen und wie soll man Therapieentscheidungen wirklich fundiert treffen?
Es ist eine Katastrophe.
Nachtrag: Arzneimitteltelegramm 09
Es ist eben keine „normale Grippeimpfung“.
(Mir persönlich wurde übrigens von einer Betriebsärztin dringend von der Schweinegrippeimpfung abgeraten, weil ich auf jegliche Impfung recht heftig reagiere, was vermutlich an den beigemischten Konservierungsstoffen liegt.)
Meine Schwester verträgt auch das Thiomersal nicht und regiert mit Schock auf Impfungen. Deshalb lässt sie sich vorläufig nicht impfen. Das Thiomersal aber in vielen Impfstoffen drin. Man kann auch Impfstoffe anfordern, die thiomersalfrei sind. Das macht sie dann, wenn sie dringend eine Impfung benötigt.
Ja, für die saisonale Grippe ist das möglich.
Ansonsten sollte Thiomersal ja eigentlich auch nicht mehr in Impfstoffen vorhanden sein – bei der Schweinegrippeimpfung ist das aber leider anders.
Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass Du weiterhin symptomfrei bleibst und auch zu den 70% gehörst, die nach der Impfung einen Immunschutz haben.
Danke:-)
Ich hoffe, es klappt. Ich habe Impfungen immer gut vertragen, sogar die gegen Gelbfieber.
Wenn es dieses Mal nicht klappt, bin ich ein prima Verteiler und stecke einen Haufen Kinder an. Das will ich ja nicht.
Wird schon gut werden. :-)
Das Arznei-Telegram liest sich tatsächlich interessant.
Ja, es scheint irgendwie eine der wenigen seriösen Quellen zu sein.
Wichtig finde ich vor allem den Schlusssatz:
„Entscheidungen für oder gegen eine Impfung mit PANDEMRIX müssen individuell getroffen und regelmäßig dem aktuellen Kenntnisstand angepasst werden.“
Denn genau das passiert derzeit nicht. Die Voraussetzungen für eine hektische Massenimpfung ohne individuelle Nutzen-Risikoabwägung und dafür erforderliche sorgfältige Anamneseerhebung scheint mir nicht nur aufgrund mangelnden Impfstoffes noch nicht gegeben – genau das wird aber an den Stellen, an denen der Impfstoff bereits vorhanden ist durchgeführt.
So werden nicht nur unnötige Probleme mit Nebenwirkungen geschaffen, es verpuffen auch Ressourcen, die im Falle einer Virusmutation unter Umständen noch dringend erforderlich sein werden.
Hier britischer Epidemieexperte (naja, was immer das heißen mag in diesen Tagen) Tom Jefferson im MoPo-Interview: Ich höre immer nur Modelle, Projektionen, Schätzungen …, wo bleiben da die konkreten Beweise? Mitgezählt werden soll ab sofort „jede ältere Person, die allem Anschein nach an der Grippe gestorben ist“. Das heißt, jede alte Person, die einer Lungenentzündung zum Opfer fällt, wird zum Schweinegrippe-Toten.
Klare Worte!
Wir hatten die schweinepest allem Anschein „schon alle“ hier, ohne es wirklich zu merken, und ich würde sie liebend gerne alle Jahre wieder anstelle des üblichen „ist-nicht-so-schlimm-nur-ein-grippaler-infekt-gehen-sie-heim-und-trinken-sie-viel“ haben.
Während wir noch überlegten, ob wir uns von der Panik anstecken lassen sollen (3 bestätigte Fälle im Kindergarten) und ich mit meiner Schwester nur noch telefonierte, um dem neuen Baby keine Schweinegrippe anzuschleppen, erfuhr ich, dass mein großer Neffe die Schweinegrippe längst hatte. Bland ist gar kein Ausdruck. Kopfschmerzen, etwas Nasensekret, und nach einer Woche alle Unannehmlichkeiten vorbei, kein Tag „arbeitsunfähig“. Den Test hat meine Schwester beim Kinderarzt selbst bezahlen wollen, weil sie wissen wollte, woran sie ist. Denn wenn ein Schulkind niest, wird es momentan bei uns für 2 Wochen nach Hause geschickt. (Die spinnen doch alle. )
Die gleichen Symptome (Kopfschmerz, vielleicht kurz Halsschmerz, Nasensekret, Husten, 1 Tag Durchfall, leicht erhöhte Temperatur) wanderten hier durch den gesamten Bekannten- und Verwandtenkreis, also offensichtlich hoch ansteckend, aber kaum einer fühlte sich wirklich krank.
Wenn bei jeder saisonalen Virus-Erkrankung die Erkrankten und auch die Toten so eifrig gezählt würden, wie jetzt, würde keiner mehr aus seinem Bunker herauskommen. Ich möchte mal wissen, wie viele dieser Todesfälle auch durch falsche Behandlung durch den Arzt, (zu späte Behandlung) oder durch eigenes Verschulden (legt Euch ins Bett wenn ihr krank seid und geht nicht Rekorde brechen) verursacht sind, sicher sehr viele. Auch Amerika würde ich medizinisch/sozialversicherungstechnisch eher als 3-Welt-Land betrachten. Dort kann sich wahrscheinlich kaum einer leisten, bei einer Erkrankung diese einfach auszukurieren, also gibt es mehr Todesfälle.
Thiomersal in Impfstoffen macht mir mehr teilweise mehr Angst als die Krankheit selbst, bei Grippe wenigstens verhält es sich so.
„Ich fürchte mich viel mehr vor diesem Informationsdefizit. Ich fürchte mich davor, dass bei der Schweinegrippe niemand mehr um wissenschaftliche Genauigkeit bemüht ist. Ich fürchte mich vor der Besessenheit der Politik, die Schweinegrippe mit Impfstoffen zu bekämpfen, die nicht ausreichend getestet sind. Angst macht mir auch, dass man die Daten, die man hat, einfach ignoriert. Zum Beispiel, dass Grippeimpfstoffe an Kindern unter zwei Jahren nicht besser wirken als ein Placebo, was daran liegen könnte, dass Kinder in diesem Alter noch kein ausgereiftes Immunsystem besitzen. Aber das interessiert einfach niemanden. Auch nicht die Kinderärzte, die am liebsten alle Säuglinge unter sechs Monaten impfen wollen.“
Genau so!
Was ich bisher von der Cochrane Collaboration (hier der deutsche Anteil) im Rahmen der Evidenzbasierten Medizin mitbekommen habe, ist durchaus vertrauenswürdig. Es werden dort unter anderem medizinische Studien auf die Belastbarkeit ihrer Daten geprüft. Man kann von denen nur lernen.
Ich schaue ja auch immer, in diesen Tagen vermehrt, in Ärzteforen vorbei und auffällig ist, dass gerade strikten Schweinegrippe-Impfbefürworter (das sind allerdings nur ganz ganz wenige, eigentlich nur zwei, in einem Riesenforum) ausgesprochen, um es mal vorsichtig auszudrücken, nebulös argumentieren. Da wird schon mal mit „ich bin Mutter, meine Patienten wissen, dass ich ihren Kindern nicht schaden will“ gegen die Nebenwirkungen der Impfung argumentiert und im gleichen Atemzug wird ausgespuckt, dass die USA schließlich auch mit dem Impfstoff impfen würden. Der Einwand, dass es sich in den USA aber um einen anderen Impfstoff handelt, der hierzulande eingesetzte dort weder eine Zulassung hat, noch aufgrund der Zusatzstoffe je eine bekäme, wird mal eben elegant übergangen mit dem Argument des „Bauchgefühls“, dass die Impfung richtig und gut ist, weil die ist ja ganz offiziell von der Regierung empfohlen und die hätten ja auch einen Haftungsausschluss formuliert.
Ja Hallo? Sind wir hier auf den Esoteriktagen?
Und der tolle Haftungsausschluss, ja, den gibt es: Für die produzierende Pharmafirma – nicht für den impfenden Arzt.
Im angenehmen Gegensatz dazu, argumentieren die kritischen Stimmen durchaus wissenschaftlich-pharmakologisch. Allein das sagt schon eine ganze Menge.
Marion, ich denke auch, ganz viele Menschen haben das Ding schon durch und wie gesagt: Was passiert eigentlich, wenn man auf ein so spezifisch gepushtes Immunsystem impft? Dit weeß ja keena.
Ich habe mich heute mit einem ganz alten Hausarzt unterhalten und ihn gefragt, ob er auch gegen die Schweinegrippe impfen würde. Ja, sagte er, im Prinzip schon – nur hätte er keinen Impfstoff (und außerdem wäre das ja schon eine ganz schöne Panikmache, setzte er noch vorsichtig hinzu.)
vielen Dank für den Link zur Morgenpost, dein obiges Zitat bringt es auf den eigentlichen Knackpunkt: wem zum Teufel darf man denn noch glauben?
Dazu gleich mal die Frage eines interessierten Laien: was passiert denn, wenn man die normale Grippeschutzimpfung bekommt und das Immunsystem schon auf die Abwehr einer Grippe eingestellt war?
noch nie wurde bei mir (oder jemand anderem, den ich kenne) nach einer Impfung versucht, antikörper zu zählen, viel zu teuer wahrscheinlich.
in meiner schwangerschaft wurde routinemäßig nach hepatitis-B-Antikörpern gesucht und keine gefunden. schade um die teure Impfung. (versager gibt es immer wieder)
oder Variante 3: Impfversager die sich in trügerischer Sicherheit wiegen.
Stefanolix, bei der saisonalen Grippe versucht man ja gerade die Impfung bereits vor der Verbreitung des Erregers durchzuführen. Mit anderen Worten, gegen die saisonale Grippe sollte man geimpft sein, bevor die Welle rollt – in den allermeisten Fällen klappt das ja auch sehr gut. Ansonsten passiert das, was bei einer „Doppelimpfung“ passiert – die Nebenwirkungen, vor allem die lokalen sind verstärkt.
Bei der Schweinegrippe allerdings rennt man dem Erreger hinterher – die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu impfen, der bereits Antikörper gegen das Virus gebildet hat, ist hier also um ein Vielfaches erhöht.
Außerdem: Der Schweinegrippenimpfstoff unterscheidet sich von dem gegen die saisonale Grippe durch seine Adjuvantierung.
Der Schweinegrippeimpfstoff führt dadurch vermehrt zu Nebenwirkungen (selbstverständlich nicht in jedem Fall). Die beiden Impfstoffe sind also nicht direkt vergleichbar, bzw. für den Fall einer Impfung eines bereits immunisierten Individuums mit diesem adjuvantierten Imfstoff fehlen die Daten.
Genau Marion, an diese trügerische Sicherheit, die die Geimpften vielleicht dazu veranlassen könnte, die Vorsichtsmaßnahmen eben nicht mehr einzuhalten habe ich auch schon gedacht – ähnlich wie bei der HPV-Impfung.
Und nur nochmal so zur Erinnerung: Die Bundesregierung/das BMG hat im Jahr 2007 mit dem Hersteller von Pandremix einen Vertrag abgeschlossen, nachdem im Falle einer Pandemie bestimmte Anzahl (adjuvantierter) Impfdosen abgekauft werden (zu einem Preis übrigens, der weltweit Spitze ist – wir habens ja und wir meinens gut mit der Pharmaindustrie).
Da die Regierung nun aber nicht auf dem Impfstoff und damit auf den Kosten sitzen bleiben will, muss das Zeug auf verimpft werden – da übernimmt die Zeche nämlich die jeweilige Krankenversicherung und damit indirekt der Bürger. Cool wa?