Der Nase nach


Dass ich eine gewisse Affinität zu vornehmlich roten Nasen habe, ist ja hinlänglich bekannt.
Aber auch sonst scheint die stammesgeschichtlich alte zerebrale Verbindung von limbischem System und Geruchszentrum bei mir recht ausgeprägt zu sein. Gerüche haben einen starken Einfluss, können mich von einer Sekunde auf die andere in die Vergangenheit katapultieren, meine Stimmung färben. Parfum mag ich überhaupt nicht, ist es doch in den allermeisten Fällen aufdringliche Fassade.

Dass ich allerdings bisher die Bepflanzung von Balkon, bzw. Garten auch hauptsächlich mittels Geruchssinn ausgewählt habe, ist mir gestern erst aufgefallen, als ich mich zielsicher durch botanisches Angebot bewegt und anschließend eifrig eingebuddelt habe: Waldmeister, Mottenkönig, Kräuter.

Ja, nett.
Schön grün.
Riecht gut.
Fehlt aber schon son büschen Farbe, wa?

(Jemand vielleicht ’n heißen Tipp, was man noch so alles in hauptsächlich schattigem Sandgebiet pflanzen kann und zwar ohne, dass es gleich die Grätsche macht?)


10 Antworten zu “Der Nase nach”

  1. Ich liebe Kapuzinerkresse. Die müsste da auch wachsen, ist schön bunt und schmeckt auch noch gut. Gewürztagestes sind auch ganz hübsch.

  2. Ein Griff, und da ist die Liste von vor Annotutz für genau diesen Standort:
    – Lerchensporn
    – Blutstorchschnabel
    – Gemeiner Hopfen
    – Zimbelkraut
    – Farne
    – Blauer + gelber Eisenhut
    – diverse Glockenblumen (Zwerg-, Pfirsich, rundblättrige, Nessel-)
    – Bergflockenblume
    – Wirbeldost
    – Walderdbeere
    – Christrose
    – Taubnessel
    – Frühlingsplatterbse
    – Waldvergissmeinnicht
    – Himmelsleiter
    – hohe Schlüsselblume
    – große Braunelle
    – klebriger Salbei
    – Heilziest
    – Duftveilchen
    – Schattensegge
    – Buschhainsimse
    – nickendes Perlgras

    Wie das bei Stauden so ist: Manches überlebt den Winter, manches nicht. Zum Glück! Sonst könnte man ja nix nachpflanzen…

  3. Oh ja, Kapuzinerkresse! Mag ich auch sehr! Habe ich schon als Saatgut hier liegen.
    (Nachdem sich aber jedes Mal eine fette Amsel hier schon die Serviette umbindet, wenn wir versuchen den durchlöcherten Rasen mit etwas Nachsaat zu reparieren, sehe ich für diese Methode erstmal rabenschwarz. Mal schauen ob die Anwesenheit unserer Katze daran etwas ändert....)

    Klabauter, dankeschön! Da wird sich wohl etwas finden lassen.

  4. obst, wie schattig ist es denn? Johannisbeeren, Stachelbeeren mögen es so halbe halbe, und man hat was leckeres zu ernten.
    Pfefferminze geht auch, sie ist aber zugegebenermaßen nicht sehr bunt. Alle Sorten mediterrane Kräuter, aber die brauchen auch Sonne. Spargel: Sonne.
    (Es gibt nur 2 Orte in Deutschland mit diesem Boden: bei uns und bei Euch :-) )

  5. Hm, kenne eigentlich nur Blümchen, die Sonne brauchen, da ich Südbalkon habe.
    Vielleicht wären Wandelröschen nicht verkehrt. Die vertragen, glaube ich, zumindest Halbschatten.
    Ansonsten: Größerer Topf vorhanden? Lavendel !

  6. Duftrasen

    Ein Duftrasen bedeutet nicht, dass wir jetzt einfach Duftkräuter im Rasen wachsen lassen, sondern anstatt Rasen! Höher wachsende Wildkräuter hätten ein leichtes Spiel und könnten sich ungehindert ausbreiten, wenn nicht schon vor der Pflanzung und natürlich auch später, alle Fremdpflanzen entfernt werden. Eine Herausforderung, die sich aber lohnt. Ein Duftrasen sollte so stabil sein, dass er auch begehbar ist, und daß man darauf liegen kann im Sommer. Unter diesen Gesichtspunkten kommen nur wenige duftende Kräuter in Frage: Thymiane: Kriechender Zitronenthymian (die hier bei uns angebotene Sorte ist ausgezeichnet wegen ihrer Trittfestigkeit), Kümmelthymian, Lavendelthymian, Quendel, Zitronenquendel; englische und römische Rasenkamille, kriechendes Bohnenkraut und für schattigere Lagen die Teppichpoleiminze.

    (hier noch etwas guhgeln)

    oder hier
    http://www.garten-literatur.de/duft/begehduft.htm

  7. Oh ja Marion, Johannisbeere und Stachelbeere sind die ersten beiden Sträucher, die ich dort gepflanzt habe und Sohnkind habe ich gestern buddeln umgraben lassen, damit noch ein paar mehr folgen können. (Wenn nicht duftbar, dann essbar – wenn ich mir meine Pflanzvorlieben so anschaue, dann wundere ich mich zunehmend, dass ich überhaupt fotografiere – irgendwie bin ich doch gar kein Augenmensch, wie es scheint.)

    Kübel habe ich einige, die noch gefüllt werden müssen. Lavendel ist toll und ein Plätzchen in der Sonne findet sich dafür allemal.

    Und Duftrasen ist ja wohl der Hammer! Das kommt dann im nächsten Jahr dran – wir haben noch ein kleines Stückchen Vorgarten (also nicht, dass der restliche Teil besonders groß wäre – das ist aber auch ganz gut so, denn soviel Zeit harick ja janich!) – der liegt auf der Südseite und ist bislang lediglich mit ollem Kies bedeckt.

    Hach, danke Euch!
    :-)

  8. Südseite mit ollem Kies: noch ein paar größere und kleinere Natursteine dazwischen und mediterrane Kräuter: Salbei, Rosmarin, Lavendel, Majoran, Ysop, (für Melisse könnte es zu trocken werden),
    Thymian, Bergbohnenkraut, paar Blümchen: Ringelblume, Borretsch, Kapuzinerkresse (braucht ev. feuchteren Platz).
    Diese brauchen kaum Pflege, vertragen Trockenheit gut (wenn du keine Zeit hast, den Segen zu gießen), blühen schön, sind ggf. Bienenweide, und du hast was zum Mitnehmen in die Küche. Früher habe ich als Mitbringsel bunte Kräutersträuße statt Blumen verschenkt, das kam immer gut an.