Und noch so ein Thema…


…was schon lange qualifiziert diskutiert gehört.


2 Antworten zu “Und noch so ein Thema…”

  1. Bei uns (Neufundland, Kanada) laufen die Anästhesisten gerade scharenweise davon. Von Therapie bei Intensivmedizin in irgendeiner Form können wir nur träumen. Ein Viertel der Operationen in der Urologie mussten allein in diesem Monat abgesagt werden. Während also in Deutschland über eine Beschränkung der Leistungen diskutiert wird, können wir, glaube ich, froh sein, wenn Operationen überhaupt durchgeführt werden können. Hier wird die Rationierung entschieden zu weit getrieben.

    Bin gespannt, wie die Diskussion in Deutschland weiter geht.

  2. Oje, das klingt nicht gut. Aber ganz ehrlich – auf diesem Wege sind wir hierzulande auch, nur vielleicht noch ganz am Anfang.
    Freie Stellen für Anästhesisten gibt es mittlerweile auch hier schon wie Sand am Meer (vermutlich mit ein Grund, warum mir meine Bank derzeit so freimütig Kredit einräumen würde – ick könnte gar nicht lange arbeitslos sein, selbst wenn ich es wollte…).
    Die Rationierung, die hier gemeint ist, ist allerdings eine etwas andere.
    Während wir früher in Fällen, in denen abzusehen war, dass lediglich Leiden verlängert würde, also bei grundsätzlich infauster Prognose, doch ab und an die lebenserhaltenden Maßnahmen, wie Beatmung, Kreislaufunterstützung mittels Katecholaminen etc. irgendwann eingestellt haben, bzw. erst gar nicht damit begonnen haben, gibt es heute – dank intensivpflegerischer Möglichkeiten in der Pflegeheimversorgung, wie Heimbeatmung o.ä., die Situation, dass auf der Intensivstation viele apparative Maßnahmen erst einmal begonnen werden, um sie dann im extrastationären Rahmen bis Ultimo weiter zu führen. Das verlängert in den meisten aller Fälle nicht nur das Leiden der dann tracheotomierten, oftmals somnolenten Patienten, es kostet auch eine ganze Menge Geld.
    Ich weiß, dass die Diskussion über genau dieses Geld, das an anderen Stellen fehlt und über die Wertigkeit nun wiederum dieser Stellen eine außerordentlich schwierige ist, aber geführt werden muss sie, denn in der Kosequenz kann die Situation uns genau dahin führen, wie sie sich bei Euch in Kanada bereits darstellt.