In der Psychosomatik gibt es eine Theorie, die besagt, dass der Körper manchmal eine recht eindeutige, einfache Sprache zu sprechen scheint.
Es kann einem etwas sehr konkret auf den Magen schlagen oder buchstäblich an die Nieren gehen.
Jemand, dem ein Problem im Nacken sitzt, hat oftmals in der Folge gewisse HWS-Probleme, einem der eine schwere psychische Last zu tragen hat, fährt die Hexe ins Kreuz. Beispiele gibt es viele und aus der Praxis kann ich sagen: Da ist was dran.
Nun bin ich selbst momentan ein wenig ziemlich ganz schön belastet. In meinem Beruf versuche ich mich gerade auf neuen Feldern zu etablieren, meine Kassenarzttätigkeit läuft weitestgehend weiter, mit guter Vertretung, aber auch mit erheblichem logistischen Zusatzaufwand. Meine Kinder brauchen mich wieder mehr als sonst, steht doch bei einem der MSA an (Gesamtschule!) und muss doch die andere ihre vierwöchige Fehlzeit versuchen aufzuarbeiten.
Und nicht zuletzt wird meine Mutter auch gerade nicht gesünder, auch wenn sie sich derzeit wirklich wacker schlägt.
Man könnte also mit Fug und Recht behaupten, ich hätte momentan einiges an der Backe.
…
Allerdings wäre ich da auch allein drauf gekommen.
DAS HÄTTE MIR MEIN WEISHEITSZAHN NICHT EXTRA VERKLICKERN MÜSSEN!!!
(Der auf der anderen Seite. Ich habe nämlich zwei von der feigen Sorte, die sich nicht so richtig nach draußen getraut haben, als es Zeit dafür gewesen wäre.)
Jetzt muss ich nur noch rausbekommen, was es bedeutet, dass auf der kontralateralen Seite gerade ein klasse Exanthem mit Zuschwelltendenz mein Oberlid ziert.
Nun gut, ich musste in letzter Zeit öfter mal ein Auge zudrücken.
…
Vielleicht heißt es ja aber auch, ich soll jemandem eins uffs….?
(Echt ma, ick seh jerade aus wie Kwasimodo pasöhnlich. Uffe eine Seite ne dicke Backe, uffe andre Seite 'n Matschooge. Ey boah ey!)
8 Antworten zu “Körpersprache”
Liest sich wie die Beschreibung der kleinen Schwester von Karl Dall. Gute Besserung!
…und zu den Zähnen: immer raus mit den Rackern. Die sind doch schon seit der Steinzeit überfllüssig (ich habe auch nur noch einen und bin nur ein ganz kleines bischen doof :)
Hihi, kleine Schwester von Karl Dall, ähm ja, könnte hinkommen ;-)))
Grundsätzlich wäre ich ja dabei, was das Rausrupfen der Zahnracker angeht, nur sitzen meine beiden Penner wirklich im Kiefer. Hinten. Eng an den dicken fetten Nerv der dort in der Tiefe verläuft gekuschelt und einer der beiden sogar quer.
Und auch hier wieder – zwei Ärzte, drei Meinungen.
Eine sagte: Raus mit den Dinger, das geht ganz easy. Das war die Wald- und Wiesenzahnärztin, die so etwas nie macht und die mir Ende letzten Jahres ein Antibiotikum verschrieben hat, das aber sowas von daneben geschossen hat.
Der Zweite, ein Zahn- und Kieferchirurg, meinte: Okay, das geht, das wird nicht einfach, eine Woche danach sind sie wieder arbeitsfähig (*schluck*), es gibt in jedem Fall eine starke Schwellung inklusive Kieferklemme.
Die Dritte (Zahnärztekammer, „zweite“ Meinung) sagte mir:
„Um Gottes Willen, lassen sie die Finger davon, die liegen direkt am Nerven, da ist eine Gesichtslähmung hinterher nicht ganz unwahrscheinlich. Nach der dritten fieberhaften Entzündung kann man über eine Operation (und das ist es eben leider) nochmal nachdenken.“
Heute dann, die Vierte, die sagte das mir bisher am vernünftigsten Erscheinende: Es wäre zwar schon besser, wenn die Zähne entfernt würden, aber bei der Lage dieser Zähne, ginge da keiner freiwillig ran.
In regelmäßigen Abständen beobachten und wenn sich eine Zyste bildet, oder die Dinger plötzlich kariös werden, dann muss man halt zum Meißel greifen.
Mit der Ansage kann ich leben. Mit dem Antibiotikum, dass sie mir unters Zahnfleisch gespritzt hat auch…
…hoffe ich zumindest.
;-)
Jetzt ist es aber wirklich angesagt: Armer schwarzer Kater!
Aaaach!
Danke liebe Kaltmamsell.
So ein bisschen bedauert werden, tut doch wirklich sehr gut.
Irgendwie bekommen ich das immer sehr schwer hin, das mit dem bedauert werden.
Ich weiß ja auch nicht – sobald ich anfange zu jammern, fangen die Leute an zu lachen.
Heute schon wieder:
Ich rufe in einem der schönen neuen MVZ an, um einen Termin zu bekommen, weil meine Theorie, dass alles was von allein kommt, auch von allein wieder geht, diesmal bezüglich meines Matschauges wohl nicht so richtig greift (und MVZ, weil zum eInen ich neugierig bin und die schöne neue Dienstleistungsmedizin mal als Patientin kennen lernen, zum anderen meine Augenärztin nicht mit solch einem Pillepalle behelligen will), meldet sich da eine junge, smart-männliche Stimme an der Anmeldung. Ich trage also mein Anliegen vor und dass ich nicht weiß, zu wem ich eigentlich will, zum Augenarzt oder zum Dermatologen, weil ich hätte da ein Exanthem, aber eben am Augenlid, sagt der so:
„Auooou“ und fäng an zu lachen, diese smart-männliche Frohnatur.
HALLO?
ICH BIN EINE ARME, ALTE, LEIDENDE FRAU!
DA GIBBET NIX ZU LACHEN!
Gute baldige Besserung.
Ich hatte auch mal so einen verqueren Backenzahn – und total kariös. Außen hui und innen pfui. Mein Zahnarzt hat mir was über den Gesichtsnerv erzählt, an dem die Wurzel lag und mich zur Kieferchirurgin geschickt. Dort hatte ich Glück und alles ging gut. Das herausmeißeln war grauslig, weil die Wurzeln wie Häkelnadeln geformt waren gab es also eine größere Arbeit, die konnten nicht einfach gezogen werden, sondern da mussten Löcher in die umliegenden Knochen. Das dauerte für 2 Zähne (mit Wartezeit für örtliche Narkose)fast 3 Stunden. Ich war zwei Wochen arbeitsunfähig, eine Woche habe ich fast nur geschlafen, aber vielleicht hat das auch was mit der örtlichen Narkose und den Schmerzmitteln zu tun. Und mit der Antibiotikaallergie die ich natürlich mal wieder austobte.
Bei mir waren es 2 Weisheitszähne gleichzeitig und 1 Woche flachliegen. Nicht wirklich schön, aber bei guter Ärztin ok.
Und leider habe ich keine Fotos von den blauen Flecken auf Kinn und Wange :-)
I
Danke Marion, die guten Besserungswünsche haben, zumindest was den Zahn angeht, gewirkt.
1 Woche flachliegen hört sich nicht so gut an, irgendwie.
nein aber das gesicht zuckt immer noch :-)
es hätte schlimmer kommen können
Eiwei!!!