„Soooohnkind!? Sohnkind, sag mal weißt Du, wo ich meine Laufmütze gelassen habe?“
Sohnkind steckt den Kopf aus seiner Zimmertür und grinst mich an:
„Du, SO geht das ja mal GAR nicht! Mützen verschusseln, ja? Mützen verschusseln, das ist MEIN Part.
…Hier, kannst meine Mütze haben.“ Sohnkind streckt mir seine coole Rapperkopfbedeckung entgegen.
„Nein, komm, ich meine danke! Ich will Dir die nicht verschwitzen.“
„Ach, macht nix. Hier, kannste nehmen.“
„Du, die ist leider zu weit. Da fallen mir die Eipott-Stöpsel aus den Ohren.“
(Dazu muss man Folgendes wissen: Meine Ohren sind für normale Ohrhörer zu klein, zu flach oder ich weiß auch nicht. Wenn ich mir die nicht mittels Mütze, Stirnband oder Ähnlichem festklemme, bzw. spezielle Sportkopfhörer nutze, fluppen mir die Dinger nach den ersten drei Laufschritten aus den Gehörgängen.)
Zehn Minuten später stehe ich – ein wenig zweifelnd – auf dem Haupte eine aus den Tiefen des Flurschranks ausgegrabene, alte Kindermütze mit Freiheitsstatuenanmutung vor dem Garderobenspiegel. Ich mache mich ja nicht ungern zum Horst, aber gleich so?
Sohnkind tritt hinzu und verkneift sich höflich den aufkeimenden Lachanfall.
„Na komm mal her.“ sagt er, zuppelt mir die Freiheitsstatuenmüte vom Kopp, stöpselt mir die Ohrdings in die Gehörgänge, setzt mir die Kapuze der Laufjacke auf und wickelt das Ganze mit einem Schal fest.
„So“,
sagt er und betrachtet zufrieden grinsend sein Werk,
„Und jetzt geh schön laufen, Mama.“
22 Antworten zu “Rollentausch”
Wundervolle Situation!
Mir hat man gegen genau dieses Problem Ohrkanal-Kopfhörer empfohlen, z.B. diese http://tinyurl.com/74sw63
Sehen praktikabel aus, habe sie aber noch nicht getestet.
Solche Kopfhöhrer hat mir mein Sohn auch schon empfohlen, nur meinte er, man wäre damit akustisch vollkommen von der Außenwelt abgeschirmt.
Muss ich dennoch mal ausprobieren. Die, die Du da verlinkt hast liebe Kaltmamsell sehen ungemein schick aus.
Wahrscheinlich nicht mehr von der Außenwelt abgeschirmt, als mit Orhörer, Kaputze und Schal ;)
(… ich als alter Mützenverschusseler habe ja gleich viermal das gleiche Exemplar Marke „Dockarbeiter“ hier herumfliegen. Eine ist immer greifbar.)
So Kopfhörer mit Ohrbügeln trage ich auch. Sie sind ungemein praktisch und fallen nicht ab. Warum ich die anderen Stöpsel verliere, weiß ich auch nicht genau. Vermutlich sind sie für Menschen mit Trichterohren gebaut.
Stümmt, KerOzene.
Viel gehört habe ich heute nicht, außer meinem wild gemischten Eipott-Sammelsurium
(meine Kinder haben mir das Gerät mit Musik bestückt und da folgt dann auf einen Pink-Titel (Tochterkind) sofort einer der Brahmsschen ungarischen Tänze (Tochterkind), wiederum gefolgt Sean Paul (Sohnkind), Saxophon-Swing (beide) usw. usw. - sehr, äh, überraschend, zumal immer in einer anderen Grundlautstärke...;-) )
Croco, solche Ohrbügel-Kopfhörer habe ich auch, allerdings scheinen die mit meinem neuen Pöttchen nicht kompatibel. Die Tonqualität ist im Vergleich zu den Originalkopfhörer eher in Richtung grottig. Vielleicht sollte ich mir die Dinger demnächst einfach mit Leukosilk an den Ohren festkleben – wäre zumindest einen Versuch wert.
(Liebe Berliner, falls demnächst auf der Straße eine kleine, blonde, schon etwas ältere Frau mit roter Nase, komischer Mütze und weiß verklebte Ohren an Euch vorbei rennen sollte - das könnte dann vielleicht ich sein...)
Leukosilk?
Ja, okay, das ist ein geschützter Begriff.
Weißes Pflaster von der Rolle, könnte man auch sagen, gibt es von verschiedenen Firmen und ist gerade in der Anästhesie zur Fixierung von allen möglichen Schläuchen recht beliebt. Es klebt nicht so heftig, wie die braune Variante und es hat den ungeheuren Vorteil, dass es sich einfach von der Rolle abreißen lässt. (Man kann auch das braune reißen, aber erst nach einiger Übung.)
(((Oder war das jetzt gar nicht die Frage?)))
Doch, danke, kannte ich einfach nicht. Dachte, ich verstehe ein Wortspiel nicht. ;-)
Also ich wäre ja für die Freiheitsstatuenmütze gewesen. Dann hättest du allerdings auch mit Fackel in der Hand laufen müssen.
Ginge eventuell auch ein simpler Staffelstab, Frau Miest?
Wobei ich ja schon in der Zeit vor meinem ersten MP3-Dingens immer befürchtete, irgendwann von dem Männer mit der Jacke mit dem einen Ärmel aufgegriffen zu werden – da trug ich beim Joggen meinen nicht ausreichend wackelgeschützten CD-Player immer am ausgestreckten Arm vor mir her…
Aber vermutlich werde ich auch schon ohne Staffelstab oder Fackel aufgegriffen…
:-)
Ne wat wäre ich gerne bei dem Lauf fotografierende Zeugin gewesen! ,-)
Die EarPlugIns kann ich empfehlen (selbes Problem), Riesenohren aber gekonnt schwerhörig weil der Eingang zum Ohr zu klein. Nebengeräusche werden relativ gedämpft, das stimmt. Aber S-Bahn-Ansagen höre ich auch mit den normalen Hörern nicht.
Hatte mir übrigens kurz vor Weihnachten Sennheiser im MM sehr günstig gekauft: um 50 % reduziert, weil die ihre Verpackung umstellen. D.h. jetzt EarPlugIns, die mal knapp 100 Euro gekostet hätten für die Hälfte: das ist aber auch ein Unterschied im Klang, mein lieber Herr Gesangsverein – und mein Player ist wirklich kein besonders hochwertiges Modell … und die Dinger sitzen grandios!
Hahaha! Das Foto ist umwerfend. Ich habe ja doch den Verdacht, dass manche Leute (zum Beispiel ich) nur deshalb dauerlaufen, um sich regelmäßig hemmungslos schrecklich zusammenzurichten zu dürfen. Die Mütze, mit der man mich heute an der Isar sah, ist der Gipfel an Unkleidsamkeit – hat aber den Vorteil, weder über die Augen hinunter noch nach oben zu verrutschen.
Ja Creezy, das hätte Dich sicher erheitert, denn in der Bewegung fangen diese Mützenzippel an zu zappeln. Und als mir mein Großer die Kapuze über die Mütze gezogen hat, sah ich aus, als hätte ich Hamsterohren, weil zwei von den Zacken nach vorn rausstanden. Bekloppter geht es kaum.
Liebe Kaltmamsell, Du hast vollkommen Recht. Meine (heute zum Glück wieder aufgetauchte) Laufmütze sieht auf meinem Koppe fast noch bescheuerter aus als die obige Kopfbedeckung, weil sie eben auch sehr eng sitzt und damit meine Augenfalten in voller Schönheit zur Geltung bringt (ich schaue mit dem Teil um die Augen aus, wie ein alter, schwerst depressiver Elefant.)
Hier gibt es aber noch ein weiteres Kleidungsstück, das man unter der Kategorie „hemmungslos zusammenrichten“ ablegen könnte:
Eine bunt karierte Fleece-Jacke der Firma Lego
(jaja, die mit den Plastiksteinchen mit den Nöpsis dran- die stellen auch Kinderkleidung her. Ja, Kinderkleidung.)
Dieses außerordentlich kleidsame Stück haben ursprünglich meine Kinder von den etwas älteren Kindern meiner Freundin geerbt
(Eine eherne Regel besagt, dass man Kinder-Markenklamotten nicht weg wirft, sondern dass man diese an Freunde mit jüngeren Kindern weiter gibt)
. Meine Kinder sagten dann merkwürdigerweise sehr schnell, dass ihnen diese Jacke aber auch so gar nicht mehr passen würde, was irgendwie wirklich eigenartig war, denn mir passte die Jacke schon noch und damals waren die Kinder noch kleiner als ich. Komische Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum vermutlich, anders kann ich mir das bei diesem wirklich kleidsamen Stück nicht erkären *hust*. Jedenfalls habe ich irgendwann, als ich nix Besseres zur Hand hatte, diese Jacke morgens zum Broteschmieren angezogen(
. Aus mir unerfindlichen Gründen fuhr sie danach mit uns in den Urlaub, die Jacke. Mehrfache Versuche, sie der Altkleidersammlung zu übergeben schlugen – aus mir ebenfalls unerfindlichen Gründen – fehl.ich war jungmir war kalt und ich brauchte den Fleece)Neulich dann hatte ich es wieder einmal geschafft, das Teil im Altkleidersack zu versenken.
Am Abend steht dann plötzlich der Huflaikhan vor mir, schaut mich aus treuen Augen an und fragt mich, ob ich diese Klamotten dort in dem Sack entsorgen wolle. Als ich bejahe, schaut er mich aus noch treueren Augen an: „Aber doch nicht die karierte Lego-Jacke, oder? Die mag ich so an Dir!“
Was soll ich sagen, heute morgen hatte ich sie wieder an, die karierte Jacke. Wie könnte ich auch anders!
Wenn ich recht erinnere, liebe Kaltmamsell, dann gab es in Deinem Fundus doch auch mal ein solch hartnäckiges Kleidungsstück. Eine Hose mit Ohren – war es nicht so?
Ahhh, die Hose mit Ohren – das Internet (und Frau pepa) vergisst nichts. Erst letzte Woche nach langer Zeit mal wieder ausgeführt. Intern.
Legojacke klingt ebenfalls großartig.
Sollten wir nicht mal eine entsprechende, ähm, Modenschau initiieren?
Der Herr E, der ja ein wenig ein Musikjunkie ist, hat sich solche im-Ohr-Kopfhörer besorgt. Laut seinem Urteil großartige Teile, insbesondere wenn man auch bei leisester Musik den Lärm am Cafénebentisch nciht mehr mitbekommen will. Er hat dannn immer wirklich nichts mehr von der Umgebung gehört.
Als Kopfhörer mit Bügel trägt er immer Koss KSC75. Am iTopf.
Der Huflaikhan hat mir gestern abend aus den Untiefen seines Schreibtisches noch ein Paar In
door-Ohr-Kopfhörer hervorgezaubert und was soll ich sagen:Auf der einen Seite fallen mir auch die aus dem Gehörgang. Auch wenn ich versuche, sie, der Hufnerschen Anweisung folgend, gaaaanz gaaanz tief in die Ohrwaschel zu stopfen.
(Ich schwörs, die hatten schon Trommelfellkontakt!)
Koss KSC75 sieht sehr sehr schick aus!
(Die wärmen sicher auch gleich die Ohren ganz anständig.)
Danke für den Tipp!
:-)
Ich kann Kopfhörer insgesamt sehr wenig leiden. Aber die Koss gehen für mich, weil sie Umgebungsgeräusche nicht völlig filtern. Ich bin ungern von meiner Umwelt abgeschnitten. Und sie können vor allem nicht aus meinen Ohren fallen – das passiert bei mir nämlich sonst auch gern.
Irgendwann, wenn ich mal groß bin, kaufe ich mir diese Sennheiser Kopfhörer, die ein kleines Stück vor dem Ohr enden.
Ja bitte pepa und kaltmamsell: fotoshow.
Und pepa, eine Frage noch, wie konntest Du überhaupt noch den Laufweg sehen?
Hm okay, in Sachen „meine schönste Mütze“ haben die Frau Kaltmamsell und icke ja schon etwas vorgewiesen.
Ich hätte da auch noch dieses schöne Exemplar (Babymützchen aus dem Hause Pepa, getragen zuletzt von Frau Pepa hörzälf beim Weißen der Flurwände) zu bieten. (Wobei mir jetzt echt nicht klar ist, warum mich der Hufner da unter „Tiere“ in unserem Fotobuch abgelegt hat…)
Zur zweiten Frage möchte ich ganz im Sinne Loriots antworten:
(näselnd) „Eine Hausfrau hat das im Gefühl.“
;-)
Und Frau KochSchlampe – „ein kleines Stück vor dem Ohr enden“ hört sich verdammt gut an!
Offensichtlich weil Du eine Schnecke bist. Der Cocker in der Serie ist ja wohl der Hammer! *lol* Und «hörzälf» ist auch toll, das Wörtchen nehme ich jetzt mit durch den Tag.
Iiiich? Eine Schnecke?
Hm.
Der Cocker ist ein Trödelmarkt-Hund. Der stand ebenso dekorativ wie ernsthaft zwischen alten Möbeln rum – war aber wohl unverkäuflich.