Zwei Ärzte…


…drei Meinungen.
Die dann aber mit aller Chuzpe und im Brustton der Überzeugung vorgetragen und eine genauso wenig fundiert wie die zwei anderen.

Gestern abend dann endlich der seit einer Woche erkämpfte erbetene Anruf einer der wenigen Kolleginnen, die sich mit diesem Gebiet näher beschäftigt haben ('ne Audienz beim Papst ist vermutlich leichter zu bekommen).

Da stand ich gerade im Supermarkt an der Kasse (essen müssen wir ja schließlich auch mal etwas) und die Leitung knackte andauernd weg.

Dem Kind geht es von Tag zu Tag ein wenig schlechter und bei mir stellen sich langsam die ersten Anzeichen einer gewissen Überforderung ein.
Aber wenn wir brav sind, dann bekommen wir vielleicht am Mittwoch einen Termin beim Papst.


14 Antworten zu “Zwei Ärzte…”

  1. Liebe Pepa, wir sind uns noch nie begegnet, aber ich habe die ganze Woche über immer wieder an Euch gedacht. Das will ich Dich einfach wissen lassen…

    Was die Überforderung angeht, so ist die in so einer Situation das Allernormalste – und ein Signal dafür, daß es jetzt angeraten ist, alles, aber wirklich alles an Hilfe zu mobiilisieren, was Du bekommen kannst. Manchmal ist das nicht leicht, darum zu bitten – vor allem dann nicht, wenn man ein Mensch ist, der normalerweise immer alles selber auf die Reihe kriegt. Das wird auch wieder so sein. Alles hat seine Zeit. Jetzt ist für Euch diejenige, in der ihr ganz greifbar spüren solltet, daß Ihr nicht allein seid.

    Das wünsche ich Dir und Deinen Kindern von ganzem Herzen.

  2. Ich kommentiere hier ja eigentlich gar nicht (Zitroneneis, erinnerst Du Dich an Zitroneneis?), aber ich wünsche Dir, viel mehr noch Deinem Kind das beste, sowieso, besonders aber jetzt. Welches Kind ist es denn eigentlich? Die Tochter?

  3. Dankeschön Euch allen!

    Nachdem wir gestern zusammen vier Stunden in der Rettungsstelle zugebracht haben (ca 99% davon wartend, bzw. von einer Abteilung zur nächsten geschickt), hat das Kind wohl beschlossen, jetzt lieber seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Es geht ihm heute, nachdem die Nacht vom Sonntag zum Montag die Hölle war – schon deutlich besser.
    Wollen wir hoffen, dass es sich hierbei nicht nur um ein Zwischenhoch handelt.

    Dafür fängt jetzt ein Lehrer an, den Mitschülern zu erzählen, dass die Klassenkameraden es ausschließlich dem Kind zu verdanken hätten, dass sie ihre Chemiearbeit noch nicht wiederbekommen würden, weil das Kind die doch noch nachschreiben müsste und dass er , der Superpädagoge, wirklich sehr enttäuscht wäre von dem Kind, weil es immer noch nicht, wie versprochen, wieder im Unterricht erschienen wäre. (Das meinte der nicht etwa lustig-ironisch, sondern vollkommen ernst, dieser Hirnfreak!)
    Der Typ hatte vor einigen Tagen hier angerufen und mit dem vollkommen verunsicherten Kind „abgesprochen“, dass es am Montag wieder in der Schule zu erscheinen hätte. Ja geht’s noch?

    Wenn ich mich recht erinnere, dann haben sich Schüler und Lehrer früher Sorgen gemacht, wenn eines der Kinder so lange und schwer krank war. Heute macht man offenbar lieber Vorwürfe ob der nicht ausreichenden Leistungsfähigkeit.
    Der einfühlsame Pädagoge hat Glück, dass ich ihn mir gerade nicht greifen kann. Ich hätte nicht übel Lust, ihm eins in die Fresse zu hauen mit ihm den Fall ausführlich zu diskutieren.

    Aber das ist nur ein Nebenschauplatz und als Blitzableiter der doch immer noch recht großen Anspannung vermutlich ganz brauchbar.

  4. Mann, Mann, Mann! Das solche Typen aber auch immer genau dann auftauchen, wenn man sie noch weniger als sonst brauchen kann! Unmöglich sowas! Ich hoffe, Du konntest dem Kind die Unsicherheit wieder nehmen! Als wenn es in so einer Situation nicht schon schwierig genug ist, Geduld zu bewahren – ich wette, das Kind würde auch lieber zur Schule gehen als sich krank herumzuquälen und vier Stunden in der Rettungsstelle zu verbringen! Drücke Euch weiter feste die Daumen, dass entweder tatsächlich die Selbstheilungskräfte die Oberhand gewinnen oder der Papst die Ärztin morgen eine gesicherte Diagnose stellen kann und vor allem eine Behandlung weiß, die Abhilfe schafft! Liebe Grüße – besonders auch an das kranke Kind!

  5. Heya, Pepa, der Pädagoge hat ja eine veritable Steilvorlage geliefert – ich würde mal sagen, da darfst Du getrost zurücktreten, äh, reagieren… ;-)

    Weiterhin alles Gute!

  6. Wirklich sehr pädagogisches Verhalten, da fehlen einem fast die Worte. Hat vermutlich keine Lust Chemiearbeiten zu korrigieren und schiebt den Fehler auf andere. *grummel*
    Hoffenltich hast du dem Kind die Unsicherheit genommen, sowas geht nämlich gar nicht mit dem zu Hause anrufen! Ich denke da wird wohl wirklich ein Tritt in den Hintern ernstes Gespräch mit dem Lehrer nötig sein.

    Ich drücke euch weiterhin die Daumen, dass heute was rauskommt und das Kind doch seine Selbstheilungskräfte motiviert hat ihn wieder gesund zu machen.

    Ganz liebe Grüße
    Elena

  7. Solche „Lehrer“ lässt man auf die Kinder los?! Dem würde ich wirklich vor die Eier treten was erzählen !!
    Selbst „lustig-ironisch“ wäre hier mal eben nicht gegangen.
    Weiterhin alles Gute für das Kind!

  8. Wir haben uns mit dem Klassenlehrer in Verbindung gesetzt, er will die Sache klären.
    Momentan haben ich einfach keine Reserven, um mich auch noch an dieser Stelle mit jemanden anzulegen, aber das Kind ist so erstmal getröstet und vielleicht ist es auch der bessere Weg, als die direkte Konfrontation.

    …. und das mit den Eiern bleibt uns ja immer noch als Option. ;-)