Dia-Abend


Mein Vater war ein begeisterter Photograph. Zu Zeiten, in denen er noch knapp hell und dunkel unterscheiden konnte. Erst nachdem er vollständig erblindete, hängte er die Knipserei widerwillig an den Nagel.
Zwar mussten entweder meine Mutter, oder ich ihm sagen, ob er den Photoapparat auch wirklich gerade hält, da man das aber aus einiger Entfernung nicht immer vollkommen sicher beurteilen kann, außerdem eventuelle väterliche Daumenablichtungen nicht erahnen konnte, entstanden teils recht trashige Fotos, mit halber Fototaschenklappenknipsung, schief und mit abgeschnittenen Beinen oder, noch beliebter: Köpfen.

Neulich untersuchten wir die noch verbliebenen Reste von Vaters Diasammlung (er hatte sie bereits Ende der 80ziger selbst drastisch reduzieren lassen) auf Schimmeleinwirkung und Verbleichung. Einige wenige haben wir (also eigentlich der Huflaikhan, um genau zu sein) eingescannt, unter anderem dies hier, was Frau Pepa im zarten Alter von knapp drei Jahren und nach einem drastischen mütterlichen RasenmäherKüchenscheren-Faconschnitt, nebst tiefer gelegtem Roller zeigt:

Kleinpepa mit Roller

(Ihr sollt doch mal wieder wat zum Lachen haben...;-) )


8 Antworten zu “Dia-Abend”

  1. flotter feger!

    (und die körpersprache sagt ja alles ;o) ich stand als kind auch immer mit so beinen da… )

    viele grüsse!

    (PS: mal wieder ein bildchen vom katz? büdde!!)

  2. Ferrari, Liisa, Ferrari. Ich wußte ganz lange nicht, was das sein könnte, aber so im Nachhinein betrachtet, kann das nur Ferrari gewesen sein. (In Wirklichkeit war es Pucki. Meine Kinder hatten später das etwas kleinere Modell in quietschgrün. Kleiner, weil sie so ein Teil schon etwas früher bekommen haben und später waren ja dann diese Aluteile angesagt. Ich mochte die nie sonderlich, geht doch nichts über eine ordentliche Luftbereifung…;-) )

    Hihi, „stolz wie pepa“, ähm ja, ich war schon ein recht zufriedenes Kind. Bis auf diese „praktische“ Frisur. Was habe ich meine beste Freundin immer beneidet. Die hatte genau so schöne lange, seidige braune Haare, wie die kleine Kaltmamsell als Faschingsindianerin. Meine paar Fusseln hingegen…
    Ich meine mich zu erinnern, dass auch Frau Indica in diesem Alter mit einer praktischen Frisur bedacht war? Ich fand es jedenfalls immer außerordentlich irritierend, wenn ich auf dem Spielplatz für einen Jungen gehalten wurde.

    Cecie, über die Beinhaltung habe ich mich gestern auch ein wenig gewundert: Eigentlich hatte und habe ich keine X-Beine, die habe ich nur gut imitiert.
    Und mit einem Katzenfoto kann ich momentan nicht dienen. Wir liegen gerade ein wenig im Clinch, die Dame im Pelzmantel und icke, meint sie doch, dass sie jetzt, wo wir so ein praktisches Katzennetz am Balkon haben, automatisch auch Anspruch hätte, die gesamte kalte Jahreszeit mit der Schnauze im Wind und dem Hintern in der warme Stube zu verbringen. Und jedes Mal, wenn ich ihr auf ihr Dauermaunzkonzert etwas von Energieverschwendung und Heizkosten erzähle, schaltet sie auch Durchzug, den ich nun wiederum mich weigere dauerhaft herzustellen. Du siehst, ein nahezu unlösbarer Konflikt. Mal schauen, wer den längeren Atem hat.
    Danach gibt es dann auch wieder Katzenfotos. ;-)

  3. kein Lachen sondern ein hermann-van-veensches zärtliches gefühl. so ein toller roter mantel. diese einzigartigen roten schuhe, jede wette, das waren lackschuhe und dann dieser überdimensional wunderbare rote roller. so geht glück.

  4. Hach, das hast Du schön gesagt, Marion! :-)
    Den Mantel hat meine Mutter damals genäht. Ich durfte mir eigentlich immer aussuchen was ich anziehen möchte und sie hat mir auch wenn möglich die Kleider genäht, die ich mir wünschte. Doch, ich hatte es wirklich gut.

  5. oh, selbst genäht. das versuche ich auch immer, aber so komplexe sachen kann ich nicht. jetzt gefällt mir der rote mantel noch besser :-)

  6. Du hast Deiner Tochter schon so wunderbare Sachen genäht, Marion. Komplex ist auch gar nicht so wichtig – Hauptsache selbst ausgesucht, den Stoff, die Kombination und so. Das ist so toll, da drücken sie schon so viel Persönlichkeit aus, die Mäuse. Das macht selbstbewusst.