Den, der im Weg steht beißen die Hunde.


Gestern zum ersten Mal in meinem Leben von einem Hund gebissen worden, das aber dann auch gleich gründlich.

Es war nicht der erste Zwischenfall mit diesem Tier.

Vor geraumer Zeit ist diese große Hündin bereits zusammen mit ihrem Sohn auf Nami losgegangen. Die beiden Angreifer sind offenbar über eine große Distanz zu ihrem Halter durch den Wald gerannt und stürzten sich plötzlich auf unseren Hund. Nami konnte ausweichen, wie weiß ich nicht.

Vor kurzem dann ist diese Hündin quer über die Straße gerast, um Nami – die angeleint und ruhig neben dem Huf lief – anzugreifen. Auch dieser Angriff konnte glimpflich beendet werden.

Gestern nun wieder das gleiche Bild: Nami läuft auf der Straße ruhig an lockerer Leine neben mir, plötzlich erscheint – noch in großem Abstand zu uns – eben diese Hündin am Waldrand, nimmt Anlauf, rennt durch den Huf hindurch, der noch versucht sie zu blocken, rast auf mich zu und beißt mir ins Bein. Einfach so, ohne Vorwarnung und rasend schnell.
So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich vermute mal, sie wollte eigentlich Nami beißen, aber die stand so neben mir, dass mein Bein gerade im Weg war.

Um es kurz zu machen: Ich habe insgesamt 4 Bisswunden, eine davon tief und heftig blutend (so wie das gesaut hat, hat das Viech ein Gefäß erwischt) davongetragen, habe über 4 Stunden in der Notaufnahme gesessen, wo man mir erstmal einen Zugang (para!) legte und darf jetzt hochdosierte Antibiotika essen, die hoffentlich bitte auch für die entsprechenden Hundezahnkeime die richtigen sein mögen.
Es ist also nicht nur die Wunde, die mich erstmal weitgehend immobilisiert, es sind auch die medikamentösen Nebenwirkungen, an denen ich mich noch über Wochen erfreuen werde, vertrage ich doch Antibiotika ausgesprochen schlecht – in diesem Fall sind sie aber unumgänglich.

Kommentar der Halter der Beißerin: „Das soll unsere liebe schwarze Hündin gemacht haben?“
Nun ja, das müssen sie auch nicht glauben, es gab nämlich Zeugen, die auch sehr toll und lieb aus dem gegenüber liegenden Haus sofort mit Verbandkasten und Glas Wasser angerückt sind.
Es war wie gesagt… beeindruckend.


40 Antworten zu “Den, der im Weg steht beißen die Hunde.”

  1. Oh nein!! Solchen Hundehaltern gehört echt die Erlaubnis so einen großen Hund zu halten, entzogen! Ich versteh es echt nicht, dass solche Leute selbst noch solchen Vorkommnissen noch die Schuld bei anderen suchen. Unfassbar! Wünsche gute Besserung und hoffe sehr, Du hast kein Hundetrauma davongetragen! Menno!!

  2. Ich befürchte, dass Nami jetzt wieder ein Hundetrauma hat – wie damals nach dem Doggenangriff.

    Gerade hat die Besitzerin einen Blumenstrauß vorbeigebracht. Das ist nett, mir wäre aber lieber, die Familie würde ihren Hund an der Leine führen und zunächst mit einem Maulkorb ausstatten.

  3. blumensträusse sind zwar nett, wirken aber weder antibiotisch noch schmerzstillend.

    und nachbarin hin oder her: wenn die leute solche hunde frei laufen lassen – und der sohn der hündin in nichts nachzustehen scheint – dann kann man sich schon auf die nächste begebenheit freuen.

    zwar wiederhol‘ ich mich ungern, aber: anzeige, schmerzensgeld. noch dazu, wenn es zeugen gibt. hier kann man sich ungefähr ein bild machen und ausrechnen, wie viel das so ungefähr sein kann. schon mal daran gedacht, dass man mit einem derart verletzten knie eigentlich auch nicht autofahren darf? usw. …

    die leute lernen es einfach nicht anders. fängt ja schon damit an, dass auch „liebe hunde“ nicht im schweinsgalopp auf irgend jemand zulaufen dürfen. könnt‘ ja auch ein kind auf einem fahrrad kommen, und jemand geht mit einem hund daneben, wenn die tölen dann den hund nicht erwischen, beissen sie das kind?

  4. Sie haben vorhin, als sie den Blumenstrauß gebracht haben (es war nicht nur die Besitzerin, sondern auch ihr Partner hier) wohl von sich aus gesagt, dass sie ab jetzt die Hündin nur noch an der Leine führen werden und der ca 20jährige Sohn gar nicht mehr mit dem Hund raus darf.
    Sie wollen auch zu unserem Hundetrainer gehen. So ganz ist das wohl gestern nicht an denen vorbei gegangen. War ja auch blutig genug, die Angelegenheit, was in vielerlei Hinsicht von Vorteil ist. (Jeder rausgeblutete Keim ist ein guter Keim…)

  5. Aua, aua, aua! Hoffentlich wird alles gut.

    Ich biete mich an der Besitzerin im Gegenzug ins Bein zu beißen – wenn’s was helfen würde.

  6. Oh danke Erwin! Ich werde darauf zurückkommen, falls es mit der Einsicht der Hundehalter doch nicht so weit her sein sollte. :)
    Ich denke aber schon, dass sich da etwas bewegen könnte. Schließlich waren ihre Nachbarn, die übrigens auch zwei, allerdings gut erzogene Hunde haben, Zeugen und haben mich erstversorgt. Die halbe Straße weiß auch schon was gestern passiert ist, das ist hier wie uffem Dorf. Die stehen da jetzt schon unter einem gewissen sozialen Druck.
    Dennoch doof, dass immer erst was passieren muss, aber wie Frau Kelef schon an anderer Stelle schrieb: Besser das Knie eines Erwachsenen, als das Gesicht eines Kindes.

  7. Tja, dann hoffen wir mal, dass der soziale Druck wirklich stark genug ist und es nicht nur bei verbalen Bekenntnissen und Zusagen bleibt.

    Ich drücke die Daumen, dass Nami kein zu großes Hundetrauma erlitten hat. :(

    Naja, und Dir für das Bein natürlich gute Besserung. Hoffentlich wirft das nicht alle Planung für anstehende Ereignisse völlig durcheinander. Das Diven-Shooting morgen scheint ja akut gefährdet. Aber vielleicht findet Ihr ja noch Wege, wie es doch möglich sein kann.

  8. trotzdem: anzeige, zahlen lassen.

    nämlich: man muss das sofort tun, wenn das krankenhaus – wozu es in österreich verpflichtet wäre – das nicht sowieso schon getan hat. ihr habt doch dort hoffentlich dazugesagt, welcher hund das war?

    es ist nämlich an dem – und die medizinerin weiss das ja ohnedies, aber für alle anderen – dass man nicht weiss, was da noch nachkommen kann, an schmerzen, vielleicht entzündungen, etc. tbc., und von so einem knie hat man ja auch nur ein rechtes und ein linkes, und damit muss man den rest des lebens auskommen. auch minimale knorpelschäden können sich nach zehn jahren dann in einer art und weise manifestieren, die man nie für möglich gehalten hätte.

    tierbisse sind IMMER vom arzt zu versorgen, und eigentlich muss ein arzt anzeige erstatten weil: körperverletzung durch nicht ordnungsgemässe verwahrung des hundes.

    warum ich so auf dem schmerzensgeld herumreite? http://www.rechtsfreund.at/schmerzengeld.htm – und jetzt rechnen wir einmal. die besitzer zahlen das sicherlich nicht gerne aus der eigenen tasche, sondern gehen zur haftpflichtversicherung, die ihnen dann einmal den rechtsstandpunkt erklärt, der da nämlich heisst, dass ein nicht an der leine geführter hund ohne beisskorb nicht versichert ist. und dass eine verletzung, die im krankenhaus behandelt werden muss, ganz schnell unter „schwere körperverletzung“ fällt. was dann gar nicht lustig ist. dieser lernprozess ist mit sicherheit einprägsamer als alles gute zureden und erklären. denn, wenn die leute ernsthaft einsichtig wären, dann hätten sie doch schon nach den ersten auffälligen begebenheiten das vieh erstens mit einem rüsselverschluss versehen, und zweitens einen hundetrainer (und menschentrainer) aufgesucht.

    da braucht es einfach einen ordentlichen denkzettel. sonst heisst es dann „wir waren schon zehnmal beim training, jetzt können wir sie wieder frei laufen lassen“, und dann passiert das nächste unglück. ich hab weder verständnis noch mitleid in solchen fällen, und zwar gerade WEIL ich schon so lange hunde habe und kenne, und menschen auch. verantwortungsbewusste menschen unternehmen nämlich beim ersten anschein einer auffälligkeit sofort etwas, nicht erst wenn was passiert ist. und wenn die hündin schon auf andere hunde losgegangen ist und sie gebissen hat, dann, mit verlaub, ist da die scheisse schon ziemlich am dampfen bei den leuten.

  9. Es wäre einfach zu schaden, wenn das Divenshooting nicht wenigstens verkürzt stattfinden könnte.
    Autofahren kann ich so ganz sicher nicht, aber Sohnkind hat schon angeboten, mich zu chauffieren und den Part am Fotoapparat zu übernehmen. Ich müsste mir dann nur noch einen Liegestuhl suchen, von dem aus ich Regieanweisungen geben könnte. Mal sehen, es ist ja auch noch eine Nacht zum Heilen da.

    Ob der soziale Druck stark genug ist, weiß ich nicht. Ich werde in jedem Fall nochmal selbst mit den Besitzern reden (ich konnte ja nicht zur Tür, als sie hier waren, ich liege in der oberen Etage und meide heute die Treppe, so gut es geht. Es fängt immer wieder an zu bluten, wenn ich mich etwas stärker bewege.)
    Danach entscheide ich dann, wie ich weiter vorgehe. Die Option einer Anzeige lasse ich mir weiterhin offen, aber ich denke, der andere Weg wäre nicht nur der bessere, sondern auch der nachhaltigere, so nach dem Motto: „Das war jetzt echt sch… und sehen sie mal, was für Folgen das hatte, aber wir lösen das jetzt gemeinsam.“
    Mit Mitarbeitern (und meinen Kindern, wenn ich es recht überlege ;) )bin ich auf diesem Weg immer sehr gut zurecht gekommen und die Leute scheinen mir nicht so alpha-arrogant, dass man nicht auch an sie auf diese Art und Weise herankommen könnte.
    (Will aber auch gar nicht ausschließen, dass ich mich da irre. Ich werde berichten. )

  10. ich hab nämlich vor einer woche mit meiner tierärztin über einen fall gesprochen, auch sie macht – bei uneinsichtigen haltern – eine anzeige. im interesse der menschheit.

    fall war ähnlich, nur dass nicht nur der hundehalter zwei ordentliche risslöcher im oberarm hatte, sondern auch der hund zum arzt musste – der hatte noch mehr löcher, und ein stück abgezogene haut dazu. das krankenhaus hat den menschen ordentlich verarztet, leider aber den arm so dick eingebunden dass darunter trotz der antibiotika die bakterien im feuchtwarmen wundgebiet fröhliche urständ‘ feierten. der patient klagte bei der tierärztin (die den hund am tag nach dem zusammenflicken sehen wollte) über schmerzen und hitzegefühl, das krankhaus hatte ihn beruhigt, die tierärztin hat sich die sache dann angeschaut: die hatten die risse ordentlich zugenäht, und dick verbunden, und für in zehn tagen wiederbestellt. sie hat ihn dann mit telefonischem aviso und anweisungen für die versorgung derartiger verletzungen subito wieder ins krankenhaus geschickt, dort hing er dann drei tage lang am tropf. will man alles nicht so genau wissen.

    der hund, der gebissen hatte? och, der ist ganz lieb, normal, also eigentlich meistens, sozusagen fast immer, und sonst macht der das nie, hatte der besitzer gesagt, und das hunderl war ja auch an der leine. gott sei dank weiss man, wo der mensch wohnt. ach: das tierchen hat vielleicht zehn kilo, und wir kennen den schon lange und gehen ihm aus dem weg. den gebissenen hund kennen wir auch, der ist vielleicht 15 kg schwer und die personifizierte freund- und friedlichkeit. und war auch an der leine. die bissige töle kam zwischen zwei autos nach überqueren der strasse auf den gehsteig geschossen und schnappte einfach zu.

  11. Also so ganz eigentlich wollte ich ja die Bisswunden verarztet haben, wie unser Herr J. mit solchen Bisswunden umzugehen pflegt: So viele Leukasekegel reinstopfen, wie reingehen und das Wundsekret ablaufen lassen. Das konnte ich in der Klinik auch nach zweimaliger Aufforderung aber leider nicht durchsetzen. Man spült Bisswunden auch nicht mehr, weil man damit die Keime noch tiefer ins Gewebe treibt.
    Da ich beide Varianten nachvollziehbar finde (die Methode des J. ist schon ein bisschen Kriegschirurgie, aber eben wirksam – ich glaube, der bezieht sein Equipment auch vom Tierarzt seines Vertrauens) habe ich mich auf die Variante mit der systemischen Antibiokatherapie eingelassen – habe aber die Wunde auch im Blick, sprich vorhin einen Verbandwechsel gemacht. Es ist momentan weder rot noch gespannt oder überwärmt, puckert auch nicht, blutet halt immer mal wieder, was ich aber im Grunde ganz okay finde.

    Am meisten beruhigt mich aber in der Tat, dass die Besitzer mit der Töle zum J. gehen wollen. Und ob sie das wirklich machen, werden wir sicher aus erster Hand erfahren… ;)
    (Und ggf. entsprechende, ähem, andere Schritte einleiten.)

    Oh, Frau Kelef, jetzt habe ich erst Ihren vorherigen Kommentar gesehen.
    In D sind die Ärzte nicht verpflichtet, einen Hundebiss zu melden. Ich werde das aber in jedem Fall dem Ordnungsamt melden. Eine Strafanzeige mache ich von o.g. abhängig, ein zivilrechtliches Vorgehen (für Arztbehandlung etc. ) ist davon unabhängig. Und meine Krankenkasse informiere ich auch, sobald ich die Haftpflichtdaten vorliegen habe. (Falls nicht, bekommen sie halt Namen und Anschrift der Halter, die habe ich nämlich.)
    Elendes bürokratisches Gedöns, aber muss sein, wie Sie so richtig sagen!

  12. gemeinsam lösen? verehrteste, wer hat das loch im knie, die kaputte hose, den schrecken, die schmerzen, wer kann nicht autofahren, wer kann nicht herumlaufen wie er will, wer musste stundenlang im krankenhaus herumwarten, wer muss die antibiotika nehmen, und wer hat die entsprechenden nebenwirkungen? abgesehen von der familie, die sippenhaftmässig mitbüssen muss? und von dem unguten gefühl das einem für die nächste zeit erhalten bleibt beim anblick der „lieben hündin“ et al. reden wir erst gar nicht. der huf hat nabelsausen wenn er daran denkt, und wie die ministerin mit dem erlebnis umgehen wird bleibt erstmal dahingestellt. selbstverständlich auch alle privaten verpflichtungen und vorhaben der nächsten zeit. delayed.

    welchen teil davon kann man denn, bitteschön, gemeinsam mit den hundebesitzern lösen?

    und ich kann mich gut daran erinnern, dass die besitzerin der blöden töle, die frau hunt damals gebissen hat, mich zunächst auch einladen wollte auf was zu trinken, und wir erledigen das alles mit ihrer haushaltsversicherung, und natürlich kommt sie für die rechnung auf: und dann brauchten wir einen anwalt, damit ich wenigstens einen teil der kosten an animal care überweisen konnte, mir ging es auch nicht um die kohle per se (obwohl so ein verein ja immer geld brauchen kann), sondern um den lerneffekt. und: es hat gewirkt. sie geht in der zwischenzeit notfalls auch auf der strasse, wenn sie einen anderen hund kommen sieht. ich glaub den leuten gar nix mehr in solchen fällen. und die frau wohnt im nachbarhaus, ich seh sie praktisch täglich. dass sie mich nicht mehr grüsst seither ist mir eher wurscht. die nachbarn kennen die geschichte sowieso alle.

    und nochwas: wenn mir das passierte (was mir kaum passieren kann, aber ich hab in 40 jahren unterwegs mit hund oft darüber nachgedacht, und der teufel schläft ja nicht): dann ist, abgesehen von entschuldigen etc. das erste, was ich mach‘, dass ich ein entsprechendes schriftstück aufsetz‘ und unterfackele und den geschädigten in die hand drücke, in dem dann zu lesen steht dass es meine schuld war und ich für folgeschäden aufkomme. die nummer der hundehaftpflichtversicherung habe ich immer im portemonnaie. details kann ich mir dann mit meiner hundehaftpflicht-, rechtsschutz- oder sonstwas-versicherung im detail ausmachen, ansonsten muss ich selber in die tasche greifen. das leben ist eines der härtesten welchen.

  13. hihihi, wir antworten uns gerade gegenseitig gleichzeitig.

    was heisst, bitteschön, wenn die daten vorliegen? siehe letzter absatz meines letzten posts: das wäre DAS ERSTE, was man dem geschädigten gibt, weil das nämlich … ach, ich ärgere mich einfach über solche a…löcher. vermutlich haben die die polizze „nicht bei der hand“. aber ich wette, wenn die selber auf einer bananenschale ausrutschen und sie wissen, aus welchem haushalt die stammt, dann haben sie die polizze der rechtsschutzversicherung umgehend IN der hand und auch schon den anwalt angerufen, sogar wenn ausser einer schmutzigen hose und einem blauen fleck nichts passiert ist.

    keine zeit gehabt die polizze zu suchen? aber blumen kaufen konnten die, und einen besuch machen? vorher die polizze suchen ist sich nicht ausgegangen bei einem unangekündigten besuch? na sowas. ich glaub kein wort.

  14. Da haben Sie nun auch wieder recht: Ohne die Haftpflichtunterlagen bei uns hier aufzuschlagen ist schon ein wenig verdächtig. Andererseits: Die Dame ist Heilpraktikerin und son bisken eso-tralala.
    Aber wenn ich es recht bedenke, dann tendiere ich schon auch deutlich zu Ihrer Vermutung.
    Am Montag telefoniere ich erstmal mit meiner Krankenversicherung (nachdem ich beim Chirurgen zur Besprechung des weiteren Procedere gewesen bin und das Ganze damit nochmal aktenkundig mache). Die wissen mit Sicherheit, wie sie ihr Geld wiederbekommen, das das Krankenhaus vermutlich direkt mit ihnen abrechnen wird.
    Immerhin habe ich das Rettungsstellenprotokoll, in dem Vorgang und Wunde eindeutig beschrieben sind und Zeugen haben ich auch.

  15. habe gerade eine befreundete hundetrainerin gefragt, die den job schon seit jahren macht. sie meint: anzeige bei der polizei, zeugen nennen, und am montag zum anwalt, sonst gar nix. aus ihrem erfahrungsschatz: leute, die die verantwortung übernehmen, machen das sofort; und: vielleicht will die gute frau erst ratschläge einholen, wie sie aus der bredouille wieder herauskommt indem sie ihnen eine teilschuld zuschiebt? oder sie sucht zeugen, die für sie aussagen? soll es auch schon gegeben haben.

    vermutlich aber sind die hunde einfach nicht versichert, oder sie glaubt die sind in irgendjemandes versicherung mit dabei, was ja alles sein kann, aber als verantwortungsbewusster hundebesitzer hat und weiss man sowas.

    eso hin und tralala her, das hat alles nix mit einem normalen umgang mit schäden zu tun, die man selber oder jemand, für den man verantwortlich ist, verursacht hat. heilpraktizieren kann die dame dann an ihrer geldbörse. oder an ihrem eigenen gewissen.

    kein mitleid, und keine rücksicht.

  16. Wenn ich bis morgen mittag hier nicht die Unterlagen im Briefkasten habe, gibt’s ne Anzeige. Auch wenn hier alle im mich herum sagen, so etwas regelt man untereinander. Ich werden denen nicht noch hinterherrennen.

  17. Schöne Scheiße. Von hier aus erst mal gute Besserung. Ich finde die Idee mit Leukasekegel gut und hätte vorher reichlich H2O2 durchgeblasen. Die anaeroben Mistviecher gehören gestoppt. Nun fällt mir noch Kühlung ein und Entlastung mit Unterarmstützen. Deine Krankenkasse will das Geld von Dir. Dein Anwalt holt es sich von der bescheuerten Besitzerin,( oder eben deren Versicherung)die erst im tatsächlichen Ernstfall kapiert, dass sie sich um den Hund kümmern muss oder um sich selbst wahrscheinlich. Ich würde auf Maulkorbzwang bestehen. Ich wäre für Anzeige. Sofort. Jetzt erst mal die allerbesten Wünsche für eine komplikationslose Heilung.
    Ach, Bromelaine wären auch von Vorteil und etwas ibu…

  18. Da bin ich anders aufgewachsen und kann kein Wohlgefallen an polizeilichen Erziehungsmaßnahmen empfinden und schätze deren Wirkung auch nicht als groß.

    Andernfalls a sollte es schon mindestens Zuchthaus nicht unter drei Jahren sein und zwar für alle vier. Sonst merken die ja nix.

    Ich setze mich dann gleich dazu.

  19. Ach Du lieber Himmel! Ich wünsche Dir eine schnelle und komplikationslose Genesung und Dir und dem Hundemädchen, das keine Ängste zurückbleiben. Das ist ja wirklich mal eine große Sch***.

    Und wenn hier alle schon mit Ratschlägen um sich werfen, mach ich das auch noch. ;-)
    Ich persönlich würde einen Mittelweg zwischen „nachbarschaftlicher Einigung“ und Anzeige wählen – nämlich exakt einen Anruf bei der gegnerischen Hundehalterin, dass alle benötigten Unterlagen bis Termin X vorzuliegen haben, ansonsten erstattest Du Anzeige. Dann kann sie überlegen, was sie daraus macht. Und dank Deines Blogeintrags hast Du ein Gedächtnisprotokoll der Situation ja schon geschrieben, das kann nie schaden. ;-)
    Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, das in ausgedruckter Form den Zeugen vorzulegen und diese um „Unterschrift“ bzw. schriftliche Bestätigung des Vorfalls zu bitten – noch ist allen bewusst, was passiert ist und vielleicht brauchst du das Dokument dann auch nie. Wenn Du es doch brauchen solltest, weil es evtl. später zu einem Gerichtsverfahren kommt, hast Du was in der Hand und die Zeugen müssen nicht in der Erinnerung kramen.

    Und weil sich mein Kommentar gerade zeitlich mit dem von Herrn Huf überschneidet noch eine Ergänzung:
    Die Anzeige soll ja auch nicht zur Erziehung der Nachbarn dienen, sondern die eigenen Versicherungsansprüche absichern. Denn an euch dürfen die anfallenden Kosten definitiv nicht hängen bleiben.

  20. Danke Euch allen.
    Ja, genau das, mit H2O2 und Leukase, hätte ich eigentlich auch gewollt. Haben die nicht gemacht, weil man das wohl nicht mehr macht?! Keine Ahnung, es läuft aber gut Wundsekret ab, so dass ich hoffe, dass sich da erstmal keine Tasche gebildet hat. Ibu ist eine gute Idee, werde ich noch nehmen (habe bisher aus magentechnischen Gründen darauf verzichtet, aber dann werfe ich schnell noch eine Panto ein. Meine Güte! Wie, schnell so etwas gehen kann.)

    Tanja, das ist ein sehr guter Mittelweg und danke für den Tipp mit dem Gedächtnisprotokoll.

    Zur Anzeige meinte meine Tochter gerade, dass schließlich auch jeder Autofahrer angezeigt wird, der einen Unfall baut und da hätte man auch keine Skrupel, das wäre vollkommen normal.
    Unter diesem Aspekt habe ich das noch gar nicht gesehen.

  21. Oh, lieber Herr Huf, wenn mein Heranwachsen und die jungen Erwachsenenjahre meine Entscheidungsbasis wären, hätte ich mich wahrscheinlich noch entschuldigt. So sind sind anderer Erkenntnise und Überzeugungen gewachsen. Nicht nur im Umgang mit dem Hund. Wenn es nicht pepa getroffen hätte, sondern die Tochter im zarten Alter oder ein anderes Kind…
    Ich kenne derartige Begegnungen mit solch einem Hund nebst Halterin gut aus eigener Erfahrung. Und es geht nicht um polizeiliche Erziehung.

  22. Telefonat mit der Polizei hat gerade erbracht, dass eine Anzeige nur weiter verfolgt wird, wenn der Hund vorsätzlich auf mich gehetzt worden wäre. Aha?
    Da das hier nicht der Fall war, sollen wir es einfach dem zuständigen Ordnungsamt melden. Hm. okay.

  23. Hier informieren Krankenhäuser den Amtstierarzt. Das kannst Du ja übernehmen.
    Onlineanzeige bei den Gesetzeshütern wegen Körperverletzung durch Fahrlässigkeit sollte auch möglich sein. Das schafft Dir einen nützlichen Abstand. Alles weitere würde ich jemanden machen lassen, dessen Job das ist.
    Einen heilsamen Sonntag.

  24. Danke! :)

    Hier im Lande scheint man sich nicht weiter um solche Vorfälle zu scheren.
    Im Krankenhaus hat man mir gesagt, dass sie nichts melden bzw. nicht wissen, ob sie das machen…
    Aber das ist ja kein Problem, den Amtstierarzt kann ich selbst informieren.
    Onlineanzeige habe ich vor dem Anruf bei der Polizei auch schon versucht zu stellen, im Land Brandenburg ist eine Maske für Körperverletzung nicht vorgesehen, bzw. nur, wenn sie im Zusammenhang mit einem Überfall steht und wie wir ja telefonisch erfahren haben, wollen sie auch gar nicht, dass man eine solche Anzeige stellt.
    Ich werde da aber ganz sicher nicht locker lassen, denn irgendwie bin ich gerade maximal genervt. Das Doppeldivenshooting musste ich auch absagen. Alles doof gerade. Meh!

  25. Dass das hierzulande so lässig gehandhabt wird, liegt vermutlich an der irrigen Annahme, Deutschland wäre tollwutfrei – was es ganz sicher nicht ist.
    Habe mich da neulich mit unserem Tierarzt drüber unterhalten.
    Dennoch ist es recht unwahrscheinlich, dass die Töle, die mich gebissen hat Tollwut hat.

    Und was die Meldung ärztlicherseits angeht, werde ich morgen nochmal den Unfallchirurgen befragen. Pflicht ist sie nicht in D, soviel steht fest, vielleicht kann man das aber doch über den Kollegen abwickeln, das hätte in jedem Fall etwas mehr Schlagkraft, als wenn die hysterische Geschädigte… Sie wissen schon…

  26. ob eine anzeige für notwendig erachtet wird, scheint bei euch tatsächlich im ermessensspielraum zu liegen. möglicherweise kommt es auch darauf an, ob die verletzung als „schwer“ bezeichnet wird, da gibt es ja auch länderunterschiede in der interpretation. es gibt doch aber sicherlich auch in jedem ort eine verordnung, die die verwahrung von hunden regelt, so wie in den öffis maulkorb und leine, usw., ich würde mich da auch noch einmal genau schlau machen wie das bei euch im speziellen geregelt ist.

    als tollwutfrei wird ein land übrigens dann bezeichnet, wenn man innerhalb eines bestimmten zeitraums kein tier positiv auf tollwut getestet hat, aber das behirnen die hirnis eben nicht. die wahrscheinlichkeit, dass ein tollwütiger fuchs zum krepieren in eine untersuchungsanstalt kommt mit einem fähnlein, auf dem „ich hab rabies“ steht, ist meiner meinung nach doch eher gering. die jäger müssen zwar – zumindest hier – verdächtige kadaver einschicken zur untersuchung, die tun das wohl auch, aber dazu müssen sie den kadaver auch rechtzeitig finden.

    aber wenn ich z.b. daran: http://gastgeberin.blogger.de/stories/2029693/ und http://gastgeberin.blogger.de/stories/2030884/ denke, dann bin ich mir nicht sicher ob da nicht oft etwas unter den tisch fällt, weil ja eh nix passiert ist. und die wahrscheinlichkeit ist ja, gottseidank, wirklich höchst gering.

  27. Unser TA meinte, dass bei dem regen Tierhandel, den wir hier gerade in unmittelbarer Nähe zum Nachbarn Polen aber auch bei der nicht immer ganz einwandfreien Einfuhr von Tieren aus südlichen Gefilden haben, ganz sicher auch infizierte Tiere dabei sind.
    Und nicht nur das. Tiere, auch und gerade infizierte, halten sich ja nur bedingt an Ländergrenzen.

    Und was die Hundeverordnung hier in Brandenburg angeht, sie ist nur in Puncto „Listenhunde“ eindeutig. Da dann aber gleich ganz super restriktiv und konsequent. Vollkommen bekloppt.

  28. der meinung ist man hier in wien auch. ungarn und rumänien sind nicht besser als polen oder die nördliche tschechei oder slowakei, oder irgendwelche exotische länder wie griechenland oder weiss der kuckuck wo. und viele von den selbsternannten tierschützern verstehen das einfach nicht. und untersucht wird ja leider nur das, was zur untersuchung gebracht wird. es ist zum kotzen, manchmal.

  29. Naja, so ein Hund, direkt vom Markt irgendwo kurz hinter der Grenze…
    …vielleicht ist der ja auch „billiger“ als so ein Tier aus dem Tierheim, wo ja auch nicht so viele süße Welpen vertickt werden.
    Blöd ist das.

  30. oh, lese das eben erst und drücke die daumen fürgute genesung. früher ist so ein hund getotet worden wenn der besitzer nicht dafurgesorgt hätte, hätte man das auf andere weise geregelt . nur mal so als denkanstoß.

  31. Ich kann den Mann gut verstehen:

    „Da bin ich anders aufgewachsen und kann kein Wohlgefallen an polizeilichen Erziehungsmaßnahmen empfinden und schätze deren Wirkung auch nicht als groß.“

    Mir geht’s da ähnlich, und als ein großer anderen Hund unserem eigenen Hunde einmal um den halben Leib herum selbigen aufriss, haben wir uns später gar noch als Trainingspartner für zur Verfügung gestellt. Das war aber unnütz und naiv gedacht, der Wille zur Veränderung schwand mit der zeitlichen Distanz zum Vorfall. Das Tier wurde schließlich eingeschläfert.

    Leine reicht in diesem Fall nicht aus, ein Hund, der so zubeißt, braucht einen Maulkorb und den würde J. ihm sowieso verpassen. Bei der beschriebenen Halterin sehe ich aus der Ferne aber noch nicht, dass sich da Entscheidendes tut – und vor allem, dass die Erkenntnis reift, dass ein solcher Hund nicht mal eben ein paar Wochen oder Monate trainiert wird und dann alles gut ist, sondern konsequent jeder einzelne Tag des gesamten Hundelebens nach strikten Regeln ablaufen muss, auch wenn es noch so unbequem ist.

    Jetzt habe ich aber viel zu viel vom Hund gesprochen. Dir, Pepa, gute Besserung und Heilung ohne jede Folgewirkung.

  32. Danke! :)

    Ich hoffe sehr, dass dem Hund von Amts wegen ein Maulkorb verordnet wird, ob die Halter den dann auch anlegen, ist eine andere Frage und eine prospektiv konsequente Führung sehe ich da auch nicht.
    (Die Haftpflichtunterlagen habe ich immer noch nicht, ich finde, das spricht schon für sich und gegen diese Halter. Leider.)

    So richtig ärgerlich finde ich in diesem Zusammenhang, dass man selbst alles dran setzt, dass der eigene, ja nun auch nicht gerade einfache Hund, nicht zur Gefahr wird, während andere die Susi Sorglos geben.

  33. Das Fehlen der Haftpflichtunterlagen steht der Geltendmachung der Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche nicht entgegen. Ich würde nicht lange zögern, sondern den Schaden dem Grunde nach beim Hundehalter anmelden und auch der Höhe nach, soweit einzelne Positionen (Behandlungskosten, Medikamente, Kleidungsstücke) bereits bezifferbar sind. Alles weitere, wie auch die endgültige Höhe des Schmerzensgeldes, auf das ein Vorschuss verlangt werden kann, lässt sich nachschieben. Die Schadensregulierung wird sich sowieso eine Weile hinziehen, weil die Heilbehandlung ja erst einmal abgeschlossen werden muss. Es gibt also keinen Grund, lange zu warten.

  34. Danke für die Info!
    Das ist gut zu wissen, denn ich habe jetzt schon einige hundert Euro für Verbandmittel, Medikamente und Hilfsmittel ausgelegt.

    Eigentlich hatte ich für morgen einen Termin bei einer Rechtsanwältin. Den muss ich leider absagen, weil morgen die Wunde in Vollnarkose eröffnet werden soll. Sie ist nun doch „hochgegangen“. Jetzt kommt das, was eigentlich schon primär hätte erfolgen sollen: Wunde ausschneiden, offen lassen, von unter her hochheilen lassen.
    So. Ein. Mist!

  35. es ist wirklich eine schande. und über das verhalten der hundehalter will ich mich hier nicht auch noch einmal alterieren, das ist einfach unglaublich, was die da liefern.

    leider büsst hier allerdings zunächst einmal die falsche person, das bedauere ich in solchen fällen immer ganz ausserordentlich.

    ich fang also jetzt schon einmal sicherheitshalber an mit daumen halten für morgen, dass das bein wieder in ordnung kommt ist im moment das wichtigste. alles gute!